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Alt 19.09.2017, 09:33
tivolino tivolino ist offline
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Zitat von Kosh Beitrag anzeigen
Auch ich finde Microsponsoring und Crowdfunding ne interessante Möglichkeit Gelder zu generieren.

Mit einer vernünftigen Präsentation, vor allem auch über Internet, Social Media etc. könnte man eventuell sogar im Ausland Unterstützer finden schließlich ist Alemannia kein Unbekannter!

Man müsste nur Leute finden, die sowas umsetzen können!?
Es gibt sicher viele Modelle oder auch Kombinationen von Modellen, die man da auf den Weg bringen könnte. Und es gibt sicherlich auch noch einige Hundert oder vielleicht auch einige Tausend echte Fans, die willens und finanziell in der Lage sind, ihren individuellen Beitrag zu leisten, um ihrer Alemannia die wohl letzte Chance eines Neustarts zu eröffnen, zu bewahren oder zu vergrößern.

Aber entscheidend für das Gelingen ist aus meiner Sicht ein anderer Punkt: Der Startschuss, die Initialzündung muss von oben kommen - vom Präsidium, vom Geschäftsführer, vom Aufsichtsrat, vom Insolvenzverwalter. Und um die Fans in großer Anzahl zu mobilisieren, müssen die existenzielle Notwendigkeit und der konkrete Nutzen von solchen Rettungsaktionen überzeugend darlegt werden. Ein tjangoxxl, ein JasFasola, ein tivolino hier im Forum, andere engagierte Mitglieder aus dem Alemannia-Umfeld oder auch die Fan-IG haben dazu nicht das nötige "standing". Da müssten sich schon andere Kaliber an den Kopf der Bewegung stellen: ein Dr. Kall, ein Dr. Niering, ein Herr vom Hofe und ein Dr. Fröhlich beispielsweise - gern flankiert von angesehenen Aachener Persönlichkeiten wie Marcel Philipp, Professor Mönning oder Professor Schuh (wenn die sich für so was noch hergeben).

Ein solches Team wäre (vielleicht) in der Lage, breite Unterstützung auch für unpopuläre Maßnahmen erzeugen, etwa für eine zweckgebundene Erhöhung des Mitgliedsbeitrags für inaktive Mitglieder und/oder eine Mitglieder-Sonderumlage. Nicht lachen, so was hat anderswo schon Millionen in die Klubkasse gespült. Es reicht aber nicht, wenn ein Herr Dr. Niering in seiner Begrüßungsrede einmal die durchaus reizvolle "Klub 36"-Idee in den Raum wirft - und dann nie mehr darauf zu sprechen kommt.

Noch viel besser wäre es natürlich, wenn unser Präsident sich zu Wort melden würde: Alles gut gemeint, Leute, aber keine Sorge, wir müssen nicht bei euch betteln oder abkassieren kommen, wir werden es auf andere Weise schaffen. Hat er aber bisher nicht getan.

Im Gegenteil: Man hört nur Klagen, wie unerhört schwierig sich die klassische Sponsorensuche bisher gestalte. Man hört, dass der Etat für die laufende Saison immer noch nicht gedeckt sei. Man hört, dass das Insolvenzverfahren nicht so schnell und reibungslos verlaufe wie geplant. Und man hört, dass die Mannschaft erneut auseinanderzufallen droht, wenn Kilics Etat für die nächste Saison nicht spürbar erhöht werden kann. Und man muss davon ausgehen, dass Ende Juni 2018 nicht nur die meisten Spieler-, sondern auch die meisten Sponsorenverträge auslaufen werden. Immer noch läuft man dem Geld für die laufende Saison hinterher. Wenn das endlich geschafft ist, kann man für 18/19 gleich wieder bei Null anfangen...

Was erwarte ich in dieser alarmierenden Situation von der Vereinsführung?

Im optimalen Fall wie gesagt eine Entwarnung.

Im suboptimalen Fall das Eingeständnis, dass man es allein und auf konventionelle Weise womöglich nicht schaffen wird und dass deshalb jetzt außergewöhnliche Maßnahmen ergriffen werden müssen, um die letzte Chance auf einen Neustart zu wahren. Und sollten die Herren finanzielle Unterstützung von der Fan-Basis für notwendig erachten, dann sollten sie nicht zögern und das auch so sagen. Solche Projekte brauchen Vorbereitungszeit und dürfen nicht erst in Angriff genommen werden, wenn alles andere versagt hat und es fast schon zu spät ist. Beispielsweise wäre für eine Mitgliedsbeitragserhöhung, die 2018 ziehen soll und einen sechsstelligen Zusatzbetrag für Kilics Team bringen könnte, eine außerordentliche Mitgliederversammlung noch in diesem Jahr zwingend erforderlich.

In diesem Zusammenhang stellt sich übrigens die Frage, was eigentlich aus der Expertise über mögliche alternative Finanzierungsmodelle geworden ist, die der Verein laut Ex-Präsident Maubauch im vergangenen Herbst für nicht wenig Geld bei einem namhaften Experten aus der Fußballwirtschaft in Auftrag gegeben hat. Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese seltsame "lebenslange Mitgliedschaft"-Aktion der einzige Honig war, den man aus diesem Gutachten saugen konnte. Dr. Fröhlich hat ja auch schon anklingen lassen, dass man sich auch mit Ideen in Sachen Fan-Genossenschaft etc. befassen werde. Ich hoffe, dass man solche Dinge nicht als letztes, sondern als erstes in Angriff nimmt.

Denn eines darf auf keinen Fall passieren: Dass man nach Alemannia-typischem, aber nicht bewährtem Muster aus falsch verstandenem Stolz im stillen Kämmerlein monatelang allein vor sich hin arbeitet - und dann irgendwann im April oder Mai nächsten Jahres mit betretenen Gesichtern verkündet, dass die internen Bemühungen leider nicht den gewünschten Erfolg hatten, dass der Mannschaftsetat deshalb weiter gekürzt werden muss und dass viele Leistungsträger und der Trainer bedauerlicherweise nicht gehalten werden können. Denn das würde vermutlich den endgültigen Untergang der Alemannia in Gang setzen.
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