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Alt 08.02.2017, 15:26
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Zitat:
Zitat von Franz Wirtz Beitrag anzeigen
Weder behaupte ich an irgendeiner Stelle, diese Führungsriege hätte die Mitglieder zu irgendwelchen Entscheidungen um deren Meinung gefragt und dementsprechend noch weniger, dass Sie sich daran erinnern sollten. Mir ging es lediglich darum, die an allen Fronten festgefahrene Situation zumindest versuchsweise aufzubrechen. Sie wollen doch ebenfalls, so mein bisheriger Eindruck, einen Verkauf der GmbH-Anteile möglichst verhindern. Kommt der Investor nicht, muss die bestehende Riege oder eine neue Crew das Schiff steuern. Kriegen Sie tatsächlich eine neue Führungsmannschaft zusammen? Ich würde es Ihnen und dem Verein gönnen, hab' aber so meine Zweifel, allein deshalb schon, weil sich aus anderen Beiträgen in diesem Forum so rein gar nichts diesbezüglich andeutet.

Die Entscheidung um die Einstellung von Alexander Klitzpera als Sportdirektor war selbstverständlich eine Katastrophe. Den internen Entscheidungsprozess habe ich bis zum heutigen Tag nicht 'mal halbwegs nachvollziehen können. Andererseits möchte ich es mir allerdings auch nicht zu einfach machen, mit der nachträglichen Bewertung. Soweit ich die Dinge tagtäglich verfolgen konnte, genoss der ehemalige Spieler ein hohes Ansehen im Verein und bei den Fans. Dass ich selbstverständlich allein aus Kostengründen einer Einstellung ablehnend gegenüber gestanden wäre, ist der eine Teil, der andere ist wahrscheinlich der bedeutsamere. Wer konnte voraussehen, dass innerhalb so kurzer Zeit, soviel Porzellan zerschlagen wurde? Ich habe keinerlei Veranlassung Irgendwen aus der Vorstandsetage zu entlasten, neige aber generell dazu, anderen zumindest weder böse Absichten noch völliges Unvermögen zu unterstellen. Insofern bleibt immer ein gewisses Risiko, dass Verantwortliche auch 'mal kräftig daneben langen.


Aufstieg! - Egal was es kostet?
Ihre Kritik hinsichtlich der Heimlichtuerei des Zahlenmaterials ist selbstverständlich richtig und begründet. Die Ausgangsposition für all' das „Geschachere und Getue“ liegt meines Erachtens allerdings vorrangig in dem „Massenwahn des Zwangsaufstiegs“ begründet, dem ausnahmslos alle unterliegen. Es hat, angefangen mit der Wahl auf der Jahreshauptversammlung, noch keinen einzigen Tag gegeben, an dem nicht der „Aufstieg aus dieser Schweineliga“ als unumstößliches Credo gegolten hätte. Warum wird andauernd über „wichtige anstehende Entscheidungen“ gesprochen, wenn das einzige unumstößliche Ziel - Aufstieg um jeden Preis - längst von allen als verbindlich und alternativlos verabschiedet wurde? Ich kritisiere selbstverständlich nicht dieses ehrgeizige Ziel, vermisse aber eine seriöse Chancenbewertung und dementsprechend die erforderliche Sorgfalt in Form eines Plan B. Folgt man des Diskussionsbeiträgen in diesem Forum, existiert die Idee eines zunächst einmal unbestimmt langen Verbleibs in der Regionalliga nicht 'mal ansatzweise. Die Konsequenzen dieser „freiwillig vorbestimmten Alternativlosigkeit“ wurden entweder unterschätzt oder bewusst heraufbeschworen.
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Warum sollte sich als Ziel ein unbestimmt langer Verbleib in der Regionalliga, oder aber wie andere hier postulieren, ein Gehen in die Landesliga oder noch tiefer, gesetzt werden.

Das wäre bei einem Stadion wie dem alten Tivoli mit seiner Infrastruktur schon völlig daneben gewesen, beim neuen Stadion mit einerseits seinen Möglichkeiten, andererseits aber auch seinen Strukturkosten, ist dies nicht nur völlig indiskutabel, es läßt sich allein aus finanziellen Gründen gar nicht darstellen und kann nur zu einem führen, in den Ruin. Genau dahin also, was sich jetzt bereits als Damoklesschwert zusehens abzeichnet.

Was wiederum zu der einfachen Erkenntnis führt, dass die Alemannia wieder in den bezahlten Fußball zurück muß, sozusagen "auf Gedeih und Verderb", wie es der damalige Slogan so treffend auf den Punkt brachte.

Und dabei brauchen wir alle auch nicht groß rumzuunken, schließlich hat eine eindeutige Mehrheit der Leute nicht nur ein neues Stadion in Aachen gewollt, nein, die Leute haben sich auch noch für diesen Standort und für dieses Stadionmodell ausgesprochen, mit eindeutiger Mehrheit.

Was einen allerdings an der ganzen Sache verwundern muss ist, wieso man es hier in Oche einfach nicht auf die Reihe bekommt. Ein Stadion mit allen Möglichkeiten für Profifußball, eine StädteRegion Aachen mit annähernd 600.000 Einwohnern und einem zusätzlichen Einzugsbereich. Alle Voraussetzungen für Erfolg sind eigentlich vorhanden.

Mainz, Freiburg, Augsburg, Darmstadt, Ingolstadt in der ersten Liga, Sandhausen, Heidenheim, Würzburg, Fürth und wie sie alle heißen in der zweiten Liga machen es uns unter größtenteils erheblich schlechteren Strukturbedingungen und einem erheblich kleineren Umfeld vor, was sein könnte.

Was mir hier in Aachen einfach immer noch bzw. immer wieder fehlt ist der Schulterschluß von Verwaltung, Politik und Wirtschaft die Möglichkeiten auszuschöpfen, die wir hier eigentlich haben.

Für nicht wenige Städte und Regionen gehört Profifußball, gehören ihre Vereine als wesentlicher Standortfaktor für die Lebensqualität, für die Identitätsbildung der Menschen, für ein wesentliches Markenzeichen als Faktor für die Prosperität einer Region als fester Bestandteil dazu.

Hier in Oche will man das partout einfach nicht erkennen und frönt lieber stur dem Provinzialismus, genau so wie im übrigen auch neuerdings bestimmte Teile der sogenannten Fanszene.
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AcFrönd (08.02.2017)