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Alt 09.11.2015, 00:57
Olimanne Olimanne ist offline
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Zitat von Aquisgran Beitrag anzeigen
Sehr geehrter Herr Klitzpera,
gestatten Sie, dass ich mich auf diesem Wege an Sie wende, wobei ich nicht weiß, ob Sie hier lesen (was ich aber annehme) - wenn nicht, gehe ich davon aus, dass Sie dennoch Kenntnis erlangen von dem, was hier geschrieben wird.
Ich bin - wie wohl viele Schreiber und Leser in diesem Forum - Fan der Alemannia seit Jahrzehnten. Wir haben alle Höhen und Tiefen miterlebt bzw. miterduldet - von der Enttäuschung bei Gründung der Bundesliga, den Aufstiegen in die erste Liga, von der Vizemeisterschaft und dem Schnuppern an der Europaluft bis hin zum totalen Absturz in die Insolvenz und die Viertklassigkeit.
Uns allen sind Namen wie Beara, Schiffer, Prokop - um nur die Torleute zu erwähnen - ebenso geläufig wie komplette Mannschaftaufstellungen vor -zig Jahren.
Viele von uns hat es beruflich oder aus familiären Gründen weg von Aachen verschlagen - wir sind dennoch Fans mit unserem ganzen Aachener Herzen. An jedem Spieltag hängen wir vor dem Monitor, auf dem die Liveticker über die Alemannia berichten.
Für uns alle gibt es hierzu nur ein einziges Ziel: Aufstieg! Raus aus dieser 4. Liga, wenigstens schon mal in die "Dritte". Bei aller Bescheidenheit ist für uns alle klar: Alemannia gehört in die zweite Liga (ohne diese Bescheidenheit meinen wir natürlich die erste...).
Aber - und nun kommt etwas sehr persönliches, was uns "Uraltfans" betrifft: wir haben nicht mehr endlos Zeit, um dieses Ziel miterleben zu können.
Vielleicht sind wir - aus meiner Sicht - deshalb besonders empfindsam.
Sie, Herr Klitzpera, sind nun in einer Phase angetreten bzw. implementiert worden, als wir gerade wieder anfingen, Hoffnung zu schöpfen. Es lief besser als erwartet, der Aufstiegsplatz - der ja aufgrund des bescheuerten Modus nicht unbedingt ein solcher ist - lag zum Greifen nahe.
Mag es Zufall sein oder auch nicht: von diesem Zeitpunkt an ging es bergab.
Natürlich unterstelle ich Ihnen nur beste Absichten (alleine schon aus Ihrem Eigeninteresse), und entsprechend wurden Sie - bei allem Zweifel ob der Notwendigkeit der Position eines Sportdirektors und insbesondere des Zeitpunkts Ihrer Inthronisation - aufgrund Ihrer Verdienste als Spieler der Alemannia freudig willkommen geheißen.
Ich möchte nun nicht auf die atmosphärischen Störungen zu Beginn Ihrer Tätigkeit eingehen und auch nicht auf die Umstände, die die Trennung von den Herren Schubert und Plasshenrich betreffen - dazu bin ich viel zu weit weg und vermag dies nicht zu beurteilen.
Was mich - und ich bin sicher: viele andere Fans der Alemannia ebenso - derzeit umtreibt ist die Tatsache, dass die oben genannte Hoffnung einer Desillusionierung und Enttäuschung, ja Mutlosigkeit und Resignation Platz machen musste.
Schuld daran hat der Verlauf der aktuellen Saison. Natürlich kann man mal verlieren, natürlich können Spiele mal schlecht sein, selbstverständlich können Hoffnungen auch enttäuscht werden.
ABER: es muss die Hoffnung bleiben können, es muss eine positive Entwicklung erkennbar sein. Was wir derzeit erleben müssen, ist aber eine Berg- und Talfahrt mit der Tendenz nach unten. Es gibt nichts, aber auch gar nichts, was hier auch nur ein Fünkchen Hoffnung rechtfertigen würde. Vielmehr verfestigt sich der Eindruck der beim Trainer herrschenden Ratlosigkeit.
Und damit wären wir beim Thema: der von Ihnen eingestellte Trainer, Herr Benbenneck, mag ein Supertrainer sein, möglich, dass seine Vorstellung, eines Tages eine Mannschaft der ersten Liga zu trainieren, kein Hirngespinst ist - völlig belanglos. Hier und jetzt funktioniert es nicht.
Und leider ist wohl die schmerzliche Vermutung zutreffend, dass es auch im weiten Verlauf der Saison nicht funktionieren wird.
Herr Klitzpera: bevor Sie Ihren Mythos, den sie als Spieler der Alemannia zu Recht haben, endgültig zerstören, lassen Sie sich Herrn Meijer als Warnung dienen, dem eben dieses in derselben Situation widerfahren ist - geben Sie auf. Sie können hier nur noch weiter untergehen. Sie haben von Anfang an unglücklich agiert (Zeitungsinterviews) und bei den Neuverpflichtungen die Erwartungen ob Ihres Insiderwissens nicht erfüllen können - ob Pech, Unvermögen oder unglückliche Umstände: Sie sind "verbrannt". Nichts geht mehr.
Dasselbe gilt für den Trainer: Rhetorik und Medienpräsenz sind nicht die entscheidenden Kriterien. Er mag ein Supertrainer sein - hier ist er gescheitert. Möge er es anderswo versuchen, solange er seine Reputation noch nicht ganz verloren hat.
Ein neuer Neuanfang ist vonnöten, und das so schnell wie möglich. Jetzt müssen die Weichen dafür gestellt werden, damit wir Fans wenigstens für 2016/2017 wieder Hoffnung haben können.


Traurig aber wahr!
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