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Alt 06.02.2017, 23:46
Aki Aki ist offline
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Jahresabschluss 31.12.2015

Seit dem 02.02.2017 wurde nun die Offenlegung des Jahresabschlusses zum 31.12.2015 unter unternehmensregister.de vorgenommen.

Die Zahlen der Bilanz sind bereits seit der letzten Mitgliederversammlung bekannt. Dagegen gibt es einige Angaben im Anhang, die doch von Interesse sind. Insbesondere diese Aussage:

Zitat:
Für das Geschäftsjahr vom 01. Januar 2015 bis zum 31. Dezember 2015 ergibt sich ein Jahresfehlbetrag von TEUR XXX. Zusammen mit den Verlustvorträgen der Vorjahre ergibt sich in der Jahresbilanz zum 31.12.2015 ein nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag von TEUR YYY. Nach Auffassung der Geschäftsführung ist die Gesellschaft nicht im Sinne des § 19 InsO überschuldet, da stille Reserven aus Vermarktungsrechten die bilanzielle Überschuldung beseitigen. Die Gesellschaft plant zudem in der Rückrunde 2015/2016 und in der kommenden Spielzeit 2016/2017 mit Ertrag- und Liquiditätsüberschüssen. Die Sicherung der Finanzierung des Spielbetriebs der laufenden und kommenden Spielzeit ist bei Einhaltung der aktuellen Planung gewährleistet.
Da man im Nachhinein immer schlauer ist, möchte ich dies nach den aktuellen Nachrichten nicht überbewerten.

Mit diesem Zitat wird angegeben, dass man im Jahr 2015 einen Verlust erwirtschaftet hat. Dieser hat mit den Verlusten, die bis dahin angefallen waren (und hiervon auch ein Hauptteil vor dem Ende der Insolvenzphase!) zu einer bilanziellen Überschuldung geführt. Merke: Noch immer bedeutet nicht zwangsläufig, dass eine 'bilanzielle Überschuldung' einer 'insolvenzrechtlichen Überschuldung' entspricht. Aus diesem Grunde hat man sich berechtigt Gedanken über sog. 'stille Reserven' gemacht (Beispiel: Buchwert eines Pkws EUR 1, Verkaufswert laut Gutachten: EUR 10.000, dann betragen die stillen Reserven für den Pkw EUR 9.999).

So, es wird also die Aussage getroffen, dass Vermarkungsrechte Werte haben, die bisher nicht bilanziert wurden. Bei Vermarktungsrechten fällt mir persönlich nunmehr "infront" und Kölmel" ein. Also scheint es ein Potential an Werten für den Verkauf von Vermarktungsrechten zu geben.

An dieser Stelle habe ich selbst ein kleines Verständnisproblem, denn ich meine, dass die aktuellen Vermarktungsrechte schon mit Partnern abgedeckt sind und somit nur zukünftige Jahre, also die Zukunft der Alemannia, einen zusätzlichen Wert haben könnte. Ich würde vermuten, dass dieser dann auch mit zukünftigen Jahren ertragsbedingt in Verbindung steht, aber darüber wird man evtl. fachlich diskutieren können.

Offensichtlich sind also schlummernde Verkaufswerte der Zukunft an Vermarktungsrechten mehr wert, als die 'bilanzielle Überschuldung'. Wenn man bedenkt, dass die Führungsriege Herrn Prof. Kölmel für TEUR 250 in 2015 irgendwelche zusätzlichen Fernsehgeld-Rechte verkauft hat, also die Zukunft der Alemannia, dann basiert dieser Gedanke evtl. darauf und womöglich auch auf einem "Signing-fee" von infront aus 2016. Die Geschäftsführung geht anscheinend also davon aus, dass man solche Rechte für die Zukunft noch verkaufen kann und diese Werte die bilanzielle Überschuldung mehr als ausgleichen.

Wenn ich danebenliege, bitte ich um Korrektur.

Kommen wir zum zweiten Teil des Zitates. "Die Gesellschaft" plant für die Rückrunde 2015/2016 und für die Spielzeit 2016/2017 mit Ertrags- und Liquiditätsüberschüssen.

Da dieser Jahresabschluss zum 25.02.2016 aufgestellt wurde und am 03.03.2016 festgestellt wurde, wird Herr Skrzypski als Geschäftsführer Herr der Zahlen gewesen sein und mögliche Planungsabweichungen von seinem Vorgänger nach mehr als einem halben Jahr erkannt und eliminiert haben.

Daran sollte es also nicht liegen, dass Mitte Juni 2016 bereits für die Saison 2015/2016 und für die Saison 2016/2017 ganz andere Zahlenwerke vorgestellt wurden. Planungen ändern sich durch diverse Einflüsse immer und permanent. Hier will ich auf keinen Fall päpstlicher sein, als der Papst. Die Differenz zwischen Ertragsüberschüssen (ein Gewinn) und Liquiditätsüberschüssen (man hat am Ende mehr in der Kasse/Bank als am Anfang) zu den nun publizierten Nachrichten in der Presse, sind schon deutlich, oder?

Kommen wir aber abschließend zu einem Suchspiel. Herr Skrzypski hatte angegeben, dass ein anderer Wirtschaftsprüfer den Jahresabschluss 2015 prüfen sollte, der nicht aus der Region kommt, so hatte ich ihn zumindest einmal verstanden. Der Wirtschaftsprüfer wird nicht genannt und dies ist auch völlig in Ordnung. Rein interessehalber habe ich einfach mal "Wirtschaftsprüfer Alemannia Aachen" in Google eingegeben und wurde fündig. Der erste Treffer hatte bei mir etwas mit "Referenzen" zu tun und da fand ich auch noch andere Fußballvereine. Interessant! Dann habe ich mir die Personen angesehen und habe direkt bei der ersten Person etwas rechts entdeckt und habe nachgedacht...

Ich habe keine Informationen, wie diese Google-Suche einzuschätzen ist! Deshalb möchte ich keinerlei Wertungen oder Kommentierung abgeben! Evtl. wurde nur mal eine Beratung von einem Kollegen/einer anderen Person des Unternehmens erstellt?! also, vorsichtig sein und keine ungerechtfertigten Vermutungen! Trotzdem nicht uninteressant, oder?
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"Ein kleiner Buchstabendreher kann einem den ganzen Satz urinieren." (WDR2)
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