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Alt 08.09.2016, 20:00
Franz Wirtz Franz Wirtz ist offline
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Ich erwarte, dass es knallt ...

Zitat:
Zitat von a.tetzlaff Beitrag anzeigen
Dann gibt es also 2 Szenarien auf der ao HV:

1. bei Absegnung des Investors kommt der führende Kopf von aussen , bestimmt vom Investor.

2. Bei Ablehnung werden die Gremien durchgerüttelt und es positioniert sich ein neuer führender Kopf .

Ich erwarte nicht , dass 75% der Mitglieder für den Investoren - Vorschlag stimmen.
Also werden mehrere Gremienmitglieder zurücktreten , so hoffe ich , und es gibt bis zur folgenden oJHV eine Übergangsregelung, bis dann eine neue Führung gewählt wird.
Das ist eigentlich das beste, das Alemannia passieren kann.
Am besten noch gleichzeitig mit sportlichem Erfolg, der für mich nur bedeutet, weiter vorne dabei zu sein.
Ich erwarte, dass es knallt ...

Nur zur Erinnerung, ich beobachte das „lustige Treiben“ nur von außen, habe dementsprechend keinen Draht zu intern verlaufenden Vorgängen und somit keinerlei Feeling für das zwischenmenschliche „Tohuwabohu“, was in Eurem Klub so abgeht. Trotzdem drängen sich mir bestimmte Erwartungen auf:

Punkt 1 ist unstrittig: Wird der Investoren-Einstieg abgesegnet, kommt der neue „führende Kopf“ von außerhalb. Jedenfalls erwarten wir das alle. Wir gehen nicht davon aus, dass Investoren Geld einbringen, gleichzeitig aber darauf verzichten, (mit-)bestimmend tätig werden zu wollen. Um das ganze Unterfangen den Vereinsmitgliedern schmackhaft zu machen, wird dieser personelle Zuwachs seit Wochen bereits von dem aktuellen Führungspersonal als entscheidender Kompetenzgewinn deklariert. Insoweit erscheint mir dieser Aspekt vorhersehbar.

Punkt 2 ist meines Erachtens insoweit wahrscheinlich, dass Teile der aktuell agierenden Mannschaft von ihren Ämtern zurücktreten. An dieser Stelle wird mir meine Ferne und meine Unwissenheit bewusst, ich kann keine präzise Erwartung aufbauen. Allerdings hat sich die „beste Mannschaft“, die sich unter dieser Überschrift 'mal genau so vor kurzer Zeit präsentiert hat, um den „unverzichtbaren Aufstieg“ bis spätesten 2018 zu realisieren, ihre eigene Grube gegraben. Mit der misslungenen Einstellung eines Sportdirektors und aller fatalen diesbezüglichen Nebenwirkungen ging ihnen vorzeitig die finanzielle Puste aus. (Sicherlich schlummern noch gänzlich andere Missgriffe im Verborgenen). In ihrer Not, so meine Sicht, haben sie sich urplötzlich der Investoren-Lösung bedient, um nicht vollends ihr Gesicht zu verlieren.

Von nun an gab's kein zurück mehr
Um den erwarteten Widerstand und die Skepsis der Mitglieder von Beginn an zu bändigen, wurde diese wegweisende Entscheidung konsequenterweise als alternativlos dargestellt. Man schreckte selbst davor nicht zurück, bei ausbleibender Unterstützung, den Vereinsmitgliedern mit Konsequenzen zu drohen.

Unter den geschilderten Umständen wäre eine abweisende Entscheidung der Mitglieder auf der außerordentlichen Hauptversammlung ein harter Schlag für die Verantwortlichen. Für den spekulativen Fall', dass sie nicht (teilweise) zurücktreten und sich den wirtschaftlichen Gegebenheiten (ohne Investor) stellen, strafen sie sich gleich in mehrfacher Hinsicht selbst lügen.

Auszug aus meinem Beitrag:
„(...) gehe aber davon aus, dass eine erzwungene 180-Grad-Wende alle Verantwortlichen mächtig durchschütteln würde und sich die Kräfteverhältnisse anschließend neu ordnen. Idealerweise rekrutiert sich innerhalb dieses Umbruchs bereits das neue Gesicht, das, angesichts neuer Verhältnisse, dann seine Rolle und Position finden kann.“

Neben der aktuellen Führungsmannschaft existieren nach meiner Einschätzung in jedem Klub vielfältige andere Ebenen innerhalb der Mitgliederschaft, die ohnehin, weil seit langem unzufrieden oder aus anderen Beweggründen, sich ein eigenes Engagement immer schon vorstellen konnten oder sich angesichts der aktuellen Situation gerade jetzt hierzu aufgefordert fühlen. Dieses „neue Gesicht“ kann ich aus meiner Position nicht präziser bestimmen, erahne, - kecker formuliert, - "spüre" aber dessen Existenz. – Finden müsst ihr es allerdings schon selber.

Ich erwarte, dass es knallt, weil es in beiden Fällen „rumst“. Ob die Vereinsmitglieder der „Versuchung Investor“ widerstehen können, wage ich nicht abschließend zu beurteilen. Bei der letzten Jahreshauptversammlung waren lediglich enttäuschende 5 % der Mitglieder anwesend. Präziser formuliert waren aber nicht diese 5 % schuld an der Enttäuschung, sondern die 95 %, die nicht gekommen sind. Das Rennen macht also, dass wiederum ist leicht vorhersagbar, die Gruppe, der es besser gelingt, ihre Anhänger zu mobilisieren.


PS:
Woraus Du Deinen Optimismus nährst, dass die anwesenden Mitglieder einer Investoren-Lösung ablehnend gegenüber stehen werden, entzieht sich meiner Kenntnis. Ich möchte Dich nicht verunsichern, gehe aber davon aus, dass die Führungsverantwortlichen zusammen mit der Investorengruppe inclusive Michael Kölmel ein gut gefülltes Arsenal an „Argumenten“ mit in diese entscheidende Versammlung einbringen werden. Diese verschworene Interessengemeinschaft verfügt über eine Reihe von Vorteilen:
  • Sie kennen im Gegensatz zu ihren Gegnern die tatsächlichen Zahlen und können beispielsweise mit entsprechenden neuen Enthüllungen ein beinahe beliebig bedrohliches Angstszenario aufbauen.
  • Sie stecken viel Zeit und Geld bereits in die Vorbereitung. Entsprechend ist ihr Ehrgeiz zu vermuten, nicht „als Verlierer vom Platz zu gehen“. Dies hätte eine schädliche Außenwirkung für diese Gruppe zur Folge, die sich wahrscheinlich noch lange in diesem Umfeld erfolgreich zeigen möchte.
  • Sie können sich vorsorglich dahingehend vorbereiten, je nach wahrnehmbarer Stimmung bis zur Abgabe ihres Angebots, (eventuell sogar noch innerhalb des Verlaufs der Veranstaltung), gegebenenfalls noch flexibel zu reagieren, indem ergänzende Angebote oder besondere Zugeständnisse Ad-hoc zugestanden werden.

PPS:
Ich kenne lediglich ein inoffizielles Protokoll der letzten Jahreshauptversammlung, hatte allerdings den Eindruck, dass der Verlauf dieser Versammlung, trotz aller Vorbereitung von den Mitgliedern nicht genau so vorausgesehen wurde. Soll heißen, „die da oben“ sind immer für irgendwelche Überraschungen gut und die Mitglieder „unten“ tun sich anscheinend schwer damit, sie mittels Vereinsgesetz und/oder selbstbewusstem Auftritt rechtzeitig noch auszubremsen und zu recht zu weisen.

Hoffentlich habe ich Dich jetzt hinsichtlich des Abstimmungsergebnisses nicht doch noch verunsichert.
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„Sicher ist, dass nichts sicher ist. Selbst das nicht.“
Joachim Ringelnatz

Geändert von Franz Wirtz (08.09.2016 um 20:23 Uhr) Grund: Knapp daneben ist auch vorbei
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