Einzelnen Beitrag anzeigen
  #40  
Alt 27.08.2013, 12:24
Kalex Kalex ist offline
Veteran
 
Registriert seit: 04.08.2007
Beiträge: 1.456
Abgegebene Danke: 1.592
Erhielt 463 Danke für 171 Beiträge
Zitat:
Zitat von Flutlicht Beitrag anzeigen
In oberen Klassen spielen evetuell andere Aspekte wie Emotionen und Verbundenheit auch eine Rolle, weil man ohnehin genúg Kohle bekommt.
In unteren Amateurklassen ist es ein Hobby mit schönem Nebenverdienst.
Und in der Regionalliga???

Ich habe mich jüngst lange mit einem Fußballspieler unterhalten, der RL-Niveau hätte und dort spielen könnte, es aber nicht tut.
Mein Ergebnis dieser Unterhaltung: Was sind das eigentlich für hunderte/tausende Fußballer, die in der Regionalliga und teils auch dritten Liga in Vollzeit hauptberuflich Fußball spielen, aber alters- und talentmäßig nicht davon ausgehen können, noch Karriereschritte Richtung erste und zweite Liga zu machen?

Im Zusammenhang mit dem neu zusammenzustellenden Alemannia-Kader ist mir nun des öfteren zu Ohren gekommen:
In der Regionalliga spielen, wie in Aachen mit der Verpflichtung dies als Vollprofi zu tun? Warum? Wie soll das funktionieren?
Job aufgeben um mit Mitte 20 teils weniger als in meinem richtigen Beruf zu verdienen? Um dann ein paar Jahre in diesen Ligen zu spielen und mit 30 wieder einen Job zu suchen?

Die ehrliche Antwort scheint mir zu sein: Wer langfristig auf diesem Liga- und Gehaltsniveau den Fußball einem anderen Job vorzieht, muss entweder keinen anderen lukrativen Job in Aussicht haben oder aus irgendwelchen anderen Gründen nicht drarauf angewiesen sein.
Als RL-Fußballer und dortiger Vollprofi verbaut man sich doch in gewisser Weise sein Leben. Denn man verdient meist nicht mehr als in seinem gelernten Job (in AC derzeit manch einer viel weniger), man kann nichts zurücklegen. (Hier muss man natürlcih die großen Namen bei den ambitionierten Mäzen-Vereinen rausnehmen. Es gibt auch genügend Großverdiener!!!)
Ein Großteil der User hier wird mehr verdienen als viele der Alemannia-Spieler auf dem Rasen.

Ausnahme sind die jungen Talente, die die Aussicht auf den Karrieresprung haben und dann auch schnell an den Fleischtöpfen sind.

Bei allen anderen, die für die Regionalliga-Vereine zur Verfügung stehen, kann ich zu 100% verstehen, dass sie versuchen, finanziell das Optimale in dieser Zeit rauszuholen. Denn irgendwie muss man aktuell und vor allem (mit Rücklagen) zukünftig über die Runden kommen. Ich werfe daher keinem etwas vor, der den Angeboten eines insolventen Clubs mit unsicherer Zukunftsperspektive eine Absage erteilt.
Auch nicht denen, die "schlechte" Angebote erstmal ausgeschlagen haben, obwohl sie noch keine anderen Verein in Aussicht haben.

Konkret: Bei einer Verpflichtung in Lotte ist davon auszugehen, dass sich aus Sicht des frisch vermählten Kristoffer Andersen das Warten in Arbeitslosigkeit auf ein besseres Angebot statt Annahme eine Alemannia-Angebots sicherlich gelohnt hat.
Und in seinem Alter und seiner Karriereaussicht kann ich das sehr gut verstehen. Er wird nicht mehr zum Millionenverdiener in der ersten Liga.
Zumal bei uns die Unsicherheit der Insolvenz noch da ist. Wie sieht es bei uns nach der Saison aus? Und in Lotte ist die sportliche Perspektive nicht die schlechteste.
__________________
Öcher im Idar-Obersteiner Exil :traurig:
Mit Zitat antworten