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Alt 09.09.2018, 17:59
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Braveheart Braveheart ist offline
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Leider

Ein Sieg aus sieben Spielen. Unansehnlich, spielerisch und taktisch extrem limitiert, wenn auch stets bemüht – das ist Alemannia 2018/19. Und wenn nichts geschieht, wird das der absolute Normalfall in den nächsten Jahren. (Welche unverhoffte Chance haben wir damals mit Schubert und durch Klitze versemmelt!) Es ist keine vorübergehende Talsohle, sondern Alltag. Wir können nur hoffen, die Regionalliga auf Dauer zu erhalten – eine Liga, die gemessen an unseren Möglichkeiten und angesichts der Umstände das höchste der Gefühle ist. Ein grausamer Satz, aber er entspricht einer realistischen Betrachtung der Lage. Wir sind nicht in der RL „gestrandet“, sondern befinden uns in der uns angemessenen Umgebung.


Wollen wir diese Situation verändern, müssen Entscheidungen her – immer vorausgesetzt, die dritte, dann wohl finale Insolvenz kann verhindert werden. Unsere strukturellen Kosten (Stadion, Vollprofitum) verheißen nichts Gutes. Aus meiner Sicht stehen wir mehr denn je am Scheideweg.


Option A: Wir nehmen unsere Lage an, wie sie ist. Wir reduzieren unsere Ansprüche noch einmal gewaltig. Klassenerhalt ist in jeder Saison das Optimum, wir pendeln zwischen RL und Oberliga. Wir werden unweigerlich jedes Jahr vor einem „Neuaufbau“ stehen, vermutlich auch mit immer neuen Trainern. Wir unterhalten allenfalls vier, fünf Profis (bzw. Altstars am Karriereende) und füllen den Kader mit Amateuren/Studenten auf. Wir werden zum echten Ausbildungsverein und spielen eine Rolle wie z.B. die Zwoten von Fortuna D. oder Schalke. Einen Schnitt von etwa 2000 (wie in der Amateuroberliga in den 1990er Jahren) halte ich dann für realistisch. Dieser verträgt sich aber nicht mit unseren festen Kosten für die Infrastruktur. Auf mittlere Sicht ist es unausweichlich, eine andere Spielstätte zu finden, vielleicht in Jülich oder Breinig.


Option B: Wir öffnen uns mit aller Konsequenz für „Geld von außen“. Es fällt mir als bekennendem Fußballromantiker schwer, das einzugestehen, ich habe mich lange dagegen gewehrt, aber ein Mäzen / Investor aus dem In- oder Ausland ist wohl die einzige Option (wenn auch keine Garantie und immer in der Gefahr, uns halbseidenen Heilsbringern komplett auszuliefern!), diese oberste Amateurliga jemals noch nach oben zu verlassen (wenn wir sie dann nicht schon nach unten verlassen haben). So ist er, der moderne Fußball. Wir haben schon lange den Anschluss verloren. Die alten Zeiten kommen nicht wieder, so wenig, wie der Tivoli wiederkommt – und das, was wir alle mit ihm verbinden.



So sehe ich die Dinge. Ich wünschte, es wäre anders. Ich werde auch weiterhin meinen Verein unterstützen, in der Oberliga oder tiefer.
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karue 71 (10.09.2018)