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Alt 10.01.2018, 12:12
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Zitat von tivolino Beitrag anzeigen
Wie Karl-Heinz Schmid im Pratsch-Interview erklärt, hat es sich bei dem China-Mann-Honorar um eine "Sonderausgabe" gehandelt. Diese (und andere) Sonderausgaben hätten, so Martin Fröhlich, dazu geführt, dass der Verein für 2017 einen "bilanziellen Verlust" einfahren werde, weil schlicht mehr Geld ausgegeben als eingenommen worden sei.
Den Begriff "Sonderausgabe" interpretiere ich so, dass diese Ausgabe nicht im Wirtschaftsplan einkalkuliert war. Will das Präsidium jedoch solche überplanmäßigen Ausgaben tätigen, so muss laut unserer Vereinssatzung der Verwaltungsrat nicht nur in seiner Gesamtheit informiert werden, sondern er muss sogar förmlich zustimmen. Denn in der Satzung heißt es:

14.10.2 ihm (dem Verwaltungsrat) obliegt die Genehmigung des jährlichen Wirtschaftsplanes; Überschreitungen auf der Ausgabenseite bedürfen seiner vorherigen Zustimmung,

Laut dem Pratsch - und auch nach nun vier Wochen hat aus der Vereinsführung niemand irgendetwas von dessen Darstellung dementiert oder richtiggestellt - sagen aber gleich mehrere VR-Mitglieder, von dem China-Deal überhaupt nichts erfahren zu haben. Dies nenne ich einen klammheimlichen und bewussten Satzungsbruch zum Schaden des Vereins ("bilanzieller Verlust") - ausgeübt von fünf Präsidialfürsten, die offenbar glaubten, sie hätten selbstverständlich das Recht, nach der Ruinierung der GmbH nun auch mal kurz in die Vereinskasse zu greifen. Dass du aus dem Pratsch-Artikel herausliest, dass alle VR-Mitglieder informiert gewesen sein müssen, kann ich nicht nachvollziehen.

Und es geht hier nicht um Peanuts. Rechnet man das Honorar für Herrn Horstmann noch dazu, so dürften die Jahresbeiträge von ca. 1000 (!) Mitgliedern auf einen (bzw. zwei) Schläge verbraten worden sein. Das einzige fassbare Ergebnis dieser teuren Geschäfte war die völlig verunglückte Aktion Lebenslange Mitgliedschaft, die ebenfalls mehr gekostet hat es als sie eingebracht hat, die den bilanziellen Verlust noch einmal erhöht hat und die im übrigen mit Blick auf die Satzung ebenfalls als fragwürdig einzustufen ist. Denn in der Satzung heißt es, dass die Mitgliederversammlung über die Festsetzung und Höhe der Beiträge zu entscheiden hat. Da steht nicht, dass das Präsidium aus eigener Machtvollkommenheit kurzerhand eine neue Mitgliederkategorie "lebenslang" einführen und gleich auch die Beitragshöhe (1900 Euro) festlegen darf.

Um zu verdeutlichen, was mich an dieser sinnlosen, satzungswidrigen Verpulverung von Vereinsgeldern so aufregt, möchte ich einen Blick auf die andere Seite werfen.

Auf dieser anderen Seite sitzt zum Beispiel Martin vom Hofe, der ohne Ende für jeden Euro rödelt, nun auch für den e.V., für den er eigentlich gar nicht zuständig ist. Das Vereinsgeld, was die früheren und mindestens ein jetziger Funktionär für teure GmbH-Beraterdienste ausgegeben haben, fehlt jetzt logischerweise an anderer Stelle. Und Martin vom Hofe ruft die Anhänger nun dazu auf, bei der guten actimonda-Aktion zu Gunsten unserer Fußballjugend abzuspecken, für 11,70 pro Kilo...

Das tut er sicher nicht aus Spaß, sondern aus einer gewissen Notwendigkeit heraus. Wie man hört, ist gerade unsere Fußballjugend keineswegs auf Rosen gebettet. Es fehlt an vielem, und es muss an vielem gespart werden. Trainiert werden muss auf betonharten, seit Jahren sanierungsbedürftigen Parkdach-Kunstrasenplätzen, über deren schlechten Zustand auch Fuat Kilic schon einiges gesagt hat.

Und dann sind da noch die Trainer, die Betreuer, die Eltern, die bei jedem Wetter jahrein jahraus vier- oder fünf Mal die Woche zum Tivoli gurken, um den Nachwuchsladen am Laufen zu halten. Manche bekommen dafür eine kleine Aufwandsentschädigung, andere packen komplett ehrenamtlich helfend mit an. Da bringen sich Menschen mit großem Alemannia-Herz für lau oder für ein paar Euro fuffzich im Monat ein; da muss für jede kleine Anschaffung mühsam jeder Euro zusammengekratzt werden - und auf der anderen Seite sackte ein China-Mann gleichzeitig fast ein halbes Jahr lang 7500 Euro im Monat für nix ein. Und der in seiner früheren Funktion selbst stark involvierte Präsident findet das alles offenbar ganz verständlich und nicht weiter der Rede wert. Ist das nicht zum Verzweifeln?

Wenn überhaupt Ausgaben zustimmungspflichtig sein müssen, dann sicherlich solche aussergewöhnlichen Ausgaben ( Herr Schmid nennt sie Sonderausgaben ) , die ja grob 1/4 des Jahresetats des eV ausmachen.

Sonst kann ja das Präsidium machen, was es will.
Es gibt hier kein Drumherumreden, Fröhlich hat es satzungswidrig gedeckt.
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"Die einen kennen mich, und die anderen können mich "

Rudolf Servatius
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