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Alt 21.12.2016, 09:30
tivolino tivolino ist offline
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Erst mal herzlichen Dank an Aki und Easy für die fundierten Infos von gestern Abend. Ihr beantwortet Fragen, die in der Presse noch nicht einmal gestellt werden.

Ein paar erste Überlegungen dazu:

- Dass man (lt. AZ/AN) Ende 2014 bei Kölmel ein 250.000-Euro-Darlehen eingeholt hat/einholen musste und dann wenige Wochen später Klitzpera mit einem unbefristeten Sportdirektoren-Vertrag ausgestattet hat, ist ein weiterer Beleg dafür, wie unglaublich fahrlässig das Versagerteam 2018 mit geliehenem Geld umgegangen ist.
Da in der Folge laut Timo S. noch weitere "Vermarktungs- und Merchandisingrechte" ("Sondereffekte") verschachert wurden, stellt sich die Frage, ob der Kölmel-Deal noch so ist, wie wir ihn kennen (ab 3. bzw. 2. Liga 15 Prozent der TV-Gelder über 12 Jahre), oder ob zwischenzeitlich heimlich daran zu Kölmels Gunsten geschraubt wurde.

- Die Investoren-Forderung, dass die Gremien "einstimmig" zustimmen müssten, birgt - wenn sie wirklich ernstgemeint ist - erheblichen Zündstoff und hat ein gewisses erpresserisches Potenzial. Bekanntlich gibt es im AR und im VR drei, vier Leute, die der ganzen Sache bislang sehr kritisch gegenüberstanden. Die Investoren mischen sich hier für mein Gefühl schon im Vorfeld sehr unschön in Vereinsbelange ein. Falls die Kritiker kritisch bleiben, möchte ich nicht wissen, welche Druckmittel intern angewendet werden, um sie "auf Linie" zu bringen. Sie müssen sich nun überlegen, ob sie den Deal mit einem Nein platzen lassen und sich als Totengräber der Alemannia anprangern lassen wollen, ob sie (womögliche gegen ihre Überzeugung) doch Ja sagen - oder ob sie vor den Abstimmungen zurücktreten. Ich fände es weitaus souveräner und fairer, wenn sich die Investoren mit einer "breiten Zustimmung" zufriedengeben und nicht mehr verlangen würden, als es die Vereinssatzung vorschreibt.

- Spannend dürfte neben der Steuerfrage vor allem die Stadionfrage werden. Da müsste meiner Meinung nach ein entsprechender Stadtratsbeschluss her. Die jetzigen, bis 2020 geltenden Konditionen jetzt schon für weitere 12 Jahre (!) zu garantieren, dürfte den Politikern allerdings erhebliche Bauchschmerzen bereiten. Wenn man bedenkt, dass die GmbH vielleicht schon in wenigen Jahren mehrheitlich in Investorenhand ist, stellt sich die Frage, ob eine massive Subventionierung einer mehrheitlichen von privaten Investmentgesellschaften getragenen GmbH durch Steuergelder rechtlich überhaupt zulässig wäre.

- Desweiteren stellt sich die Frage, ob die zugesagten Millionen über Kapitaleinlagen oder über Gesellschafterdarlehen in die GmbH eingebracht werden sollen. Ist dazu gestern etwas gesagt worden?

- Gut finde ich die Forderung, dass Steinborn und Co. jetzt erstmal die Unterdeckung für die laufende Saison aus der Welt schaffen sollen. Ganz so leicht können sich die Herren also nicht aus der Verantwortung stehlen.

- Im WDR-Interview deutet Holzhäuser an, dass man für einen Aufstieg aus der RL realistisch betrachtet schon die gesamten vier Jahre einkalkulieren müsse. Wir werden also wohl einen langen Atem haben müssen. Ob es mit dieser Perspektive tatsächlich gelingt, wieder mehr Zuschauer und Sponsoren zu begeistern, bleibt abzuwarten.
Dringend beantwortet werden muss die Frage, wie es nach den vier Jahren weitergehen soll, wenn der Aufstieg nicht gelingt und 50+1 nicht fällt. Welche Folgen kann es für die GmbH haben, wenn die Investoren dann aussteigen (Aki deutet diese Möglichkeit mit der Formulierung "Verlust des Investments" an.) Aber was hieße das konkret?
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