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Alt 11.02.2022, 16:16
Franz Wirtz Franz Wirtz ist offline
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Zitat:
Zitat von Heinsberger LandEi Beitrag anzeigen
Kilic hat nie gesagt, dass er "weg" wolle von der Alemannia.

Seine Aussagen waren:
- Er möchte keine Doppelbelastung mehr.
- Er kann sich ein weiteres Jahr als Trainer in der Regionalliga nicht vorstellen (was kein definitiver Ausschluss ist).

Meiner Ansicht nach war das damals eine indirekte Bewerbung als Sportdirektor. Und ich vermute, er hätte in diesem Amt seinen bisherigen Co Mollocher als Trainer vorgeschlagen.

Er hätte sich nach meiner Einschätzung auch weiterhin für das Traineramt zur Verfügung gestellt, wenn man ihm dies angeboten hätte.

Die Mehrheitsmeinung bei den Entscheidern war aber damals, einen kompletten Schnitt zu machen, die Auswirkungen aufgrund der offenbar unpassenden Personalauswahl sind bekannt.
Ich weiß zwar nicht, was eine derartige Diskussion in der jetzigen Situation bringen soll, halte aber andererseits auch nichts davon, die Vergangenheit bereits nach so kurzer Zeit, bzw. überhaupt, verklären zu wollen.

Um das damalige Stimmungsbild halbwegs stimmig wieder aufleben zu lassen, orientiert man sich vermutlich besser daran, was konkret an Aussagen zu vernehmen war und weniger daran, was nicht gesagt wurde.

Fuat Kilic wollte zweifellos »unbedingt« in die 3. Liga aufsteigen, mit oder ohne die Alemannia. Der wörtliche Zusatz: … „am liebsten mit der Alemannia“ erschien einerseits naheliegend, andererseits lediglich vorgeschoben, weil die seinerzeit festgefahrene Situation einen ernsthaften Zugriff auf die Tabellenspitze schlichtweg nicht zuließ.

„Mit oder ohne Alemannia“ – [Dezember 2019]
Zitat:
Zitat von Franz Wirtz Beitrag anzeigen
Seine einzige Alternative zum verleideten Trainerjob, die des Sportdirektors, steht erklärtermaßen nicht mehr zur Disposition. Trotz alledem, trotz aller gegenteiliger Verlautbarungen möchte der Ra(s)tlose urplötzlich in der ihm so verhassten Regionalliga verbleiben?

Ich+Ich
„Das ist die Deadline, die ich mir gesetzt habe,“ sagt Kilic. ...
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„Ich will weiterkommen“, sagt er, ...

„Ich habe mich bewusst sehr weit aus dem Fenster gelehnt“, sagt er. ...
„Ich muss die vergangenen Monate verarbeiten und mir Gedanken machen, was ich will,“ sagt er. ...


Die Ansprüche sind nicht höher geworden / Es ist lediglich Ernüchterung eingetreten
Manche mögen es nicht für möglich halten, aber selbst bei 19 Vereinen innerhalb einer Liga verfügt lediglich ein einziger über den höchsten Etat. Alle anderen sind, vom Start weg, finanziell benachteiligt. Das war immer schon so und wird wohl auch so bleiben. Seit sieben Jahren wird diese anscheinend unglaubliche, (warum eigentlich nur uns ) »unzumutbare« Ausgangssituation immer wieder aufs Neue durchgekaut.

„Wir müssen 'raus aus dieser Liga!“, war als Zielvorgabe die dümmstmögliche
„Wir wollen 'raus“, hätte bereits deutlich intelligenter geklungen, jedweder zwanghafte Charakter liefert schließlich keinerlei positiven Beitrag zum Erreichen ehrgeiziger Ziele. Erst nachdem »Team 2018« gradlinig die bereits zweite Insolvenz ansteuerte und abschließend auch vollendete, wurde vielen offenbar, dass unabhängig von jedwedem „müssen“ zunächst einmal die Frage des Könnens und aller damit einhergehenden Risiken beantwortet werden wollen. Umso unverständlicher erschienen später die Äußerungen des Trainers, betonten sie immerhin gleichfalls diesen fatalen „jetzt oder nie“-Ansatz.

PS:
Wer nimmt die Funktion des Pressesprechers beim »AACHENER TURN- UND SPORTVEREIN Alemannia 1900 e.V.« wahr?
Wurde offiziell überhaupt jemand benannt? Falls ja, für wen oder was spricht er? Meint die GmbH sich gelegentlich selbst, gegebenenfalls genau entgegengesetzt, äußern zu müssen? Weiß die GmbH, dass sie lediglich eine ausgelagerte 100%-Tochter des e.V. ist? Achtet man bei Veröffentlichungen darauf, zwischen 'Privatmeinung Einzelner' und 'offizieller Stellungnahme des Vereins', zu unterscheiden? Wer wäre verantwortlich, würden irgendwelche »Pressefritzen« sich gezielt einzelner Kontakte bedienen? Seit langem schon vermisse ich eine wahrhaft unabhängige Lokalpresse, umso wünschenswerter erscheint eine stimmige Deklaration einzelner Interviews.

PPS:
16. November 2018 - Reviersport - Alemannia-Trainer geht bald von Bord
https://www.reviersport.de/artikel/a...bald-von-bord/

Gegenüber den "Aachener Nachrichten" kündigte der 45-jährige Fußballlehrer sein Aus an. Spätestens nach der Saison 2019/2020 wird er Alemannia Aachen verlassen. "Das ist die Deadline, die ich mir gesetzt habe", sagt Kilic. Sein Zusatz: Nicht nur die Zeit bei der Alemannia soll dann vorbei sein, sondern auch seine Trainertätigkeit in der Regionalliga. Die 4. Liga hat für Kilic ihren Reiz verloren. Heißt: Spätestens in rund 18 Monaten will Kilic nie wieder Regionalliga-Trainer sein. ...

PPPS:
Fuat Kilic: „Wir müssen uns entwickeln“
Aachener Zeitung - Freitag, 20. Dezember 2019 - LOKALSPORT - Seite 19
Fußball-Regionalliga: Alemannia Aachens Trainer geht grummelnd in die Winterpause. Gespräche mit Spielern.

„Die Ansprüche sind höher geworden, dafür haben wir selbst gesorgt.“
Fuat Kilic, Trainer von Alemannia Aachen

Die Funktionäre haben sich noch nicht geäußert, wie sie denken. Geklärt werden muss auch, ob der ausgeprägte Kilic-Ehrgeiz nicht zu groß für den Klub geworden ist, der schon viele Jahre in der Regionalliga ausharren muss. Es kann also sein, dass die Langzeit-Beziehung im Sommer zu Ende geht.

PPPPS:
„Indem sie schweigen, schreien sie.“ - Marcus Tullius Cicero
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Ergänzung Aachener Zeitung:
Zitat:
Ist es denkbar, dass sich der Verein in absehbarer Zeit wieder einen bezahlten Sportdirektor leistet?
Kilic:
Das weiß ich nicht. Man braucht aber auch nicht zwingend einen reinen Sportdirektor in unserer Situation in Aachen. Ein „Kadervorplaner“ wäre sinnvoll, der gut vernetzt ist, aber nicht über dem Trainer steht.

Was steht noch auf dem Wunschzettel?
Kilic:
Der Wunschzettel ist schon sehr lang. Es wäre schön, wenn sich der Gesamtetat erhöhen würde, damit wir noch konkurrenzfähiger sind.
Nur so nebenbei: Ich sehe mich als außenstehender Nur-Leser selbstredend nicht aufgefordert, andere über im Hintergrund zu vermutende Kontroversen aufzuklären. Ich schildere lediglich meine Wahrnehmung. Seine Anhänger wissen/wussten ohnehin immer schon seine Funktion als 'Unruheherd' derart zu rechtfertigen, dass er lediglich potentielle Gönner und Sponsoren gezielt motivieren will/wollte.

Die einzige Konstante lautet: Unruhe
Als der Tag des Abschieds näher rückte und sich weiterhin kein aufnehmender Drittliga-Verein zu erkennen gab, waren umgekehrt Rückruder-Bemühungen erkennbar, die von der damaligen Führungscrew allerdings nicht aufgegriffen wurden. Deren bevorzugte Politik der ruhigen Hand erschien, zumindest im Hinblick auf gleich zwei zurückliegende Insolvenzen, als durchaus nachvollziehbare Handlungsweise.

Die Führungscrew stellt sich mittlerweile gänzlich anders dar. Während unmittelbar nach der (hoffentlich) letzten Insolvenz noch kein nennenswerter Wettbewerb um die Führungspositionen zustande kam, änderte sich das erkennbar erst seit den NRW-Landeshilfen. Die Aussicht darauf, Geld ausgeben zu können, erscheint vermutlich verlockender als umgekehrt, erst mal eine solide Basis erarbeiten zu müssen.

Sollte der Trainer nochmals, gegebenenfalls zum dritten Mal in Folge kündigen, dürfte ihm ein herausragender Platz in den Klubanalen allein schon deswegen sicher sein. Interessanter als eine Diskussion über die Besetzung einer einzelnen (Trainer-)Position erschiene mir der Einblick, wie sich eine solche 'Gesamt-Konstruktion' und deren Zustandekommen insgesamt erklärt.

Darüberhinaus scheint sich das Anspruchsdenken Vieler grundsätzlich geändert zu haben, wurde seinerzeit ein sechster Platz noch als Anfang vom Ende hochgerechnet, gilt mittlerweile allein der bloße Klassenerhalt bereits als absoluter Herzenswunsch und als idealer Ausgangspunkt für, seit geraumer Zeit, unmöglich gehaltene Höhenflüge.

So ändern sich die Zeiten. Nur eins ändert sich niemals, die beständige Unruhe. Und falls doch, wäre auf das 'Umfeld' garantiert Verlass, …

PS:
„Erzähle mir die Vergangenheit und ich, werde die Zukunft erkennen.“ – Konfuzius
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„Sicher ist, dass nichts sicher ist. Selbst das nicht.“
Joachim Ringelnatz
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