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Alt 24.07.2017, 11:21
tivolino tivolino ist offline
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Zitat von Oche_Alaaf_1958 Beitrag anzeigen
Langsam fängt man sich an zu fragen, ob der gute Herr Franz Wirtz, der ja bekanntlich und vor allem aber angeblich meilenweit von der Alemannia weg ist in Wahrheit nicht ein absoluter Insider ist und unter einem Synonym Vereinspolitik für bestimmte Leute macht.
Ob da einer Vereinspolitik für bestimmte Leute macht, kann man sich mit Blick in die heutige Zeitung allerdings auch bei Herrn Pauli fragen. Pit hat ja dankenswerterweise Goys Original-Schreiben hier eingestellt. Da freut man sich doch, dass so was dank der sozialen Medien möglich ist und dass man nicht mehr allein auf das angewiesen ist, was die Presse aus einer solchen Mitteilung macht.
Ohne Goy in irgendeiner Weise inhaltlich verteidigen zu wollen, finde ich es jedenfalls interessant, sein Original-Schreiben und Paulis Verwertung einfach mal nebeneinander zu legen und zu vergleichen. Unter der Schlagzeile "Ex-Hauptsponsor bricht sein Schweigen" erwarte ich eigentlich einen Text, in dem der Ex-Hauptsponsor auch zu Wort kommt. Zu Wort kommen ausführlich aber vor allem Steinborn und Niering. Über Goys Erklärung liest man ganze vier Sätze. Es geht fast ausschließlich ums Tihange-Trikot, andere Punkte rund um die Insolvenz werden nur ganz am Rande kurz erwähnt; interessante Frage in diesem Zusammemhang nicht gestellt und erst recht nicht beantwortet, dafür aber einige Halbwahrheiten wiederholt und am Ende dann noch mal ausführlich Nierings Äußerungen zitiert, obwohl sie drei Tage vorher schon groß in der Zeitung gestanden hatten.
Eine zumindest halbwegs ausgewogene Berichterstattung müsste eigentlich anders aussehen. Und Goys Text wirft ja schon ein paar Fragen auf. Wenn Goy beispielsweise hervorhebt, dass der Insolvenzverwalter die Schadensersatzklage gegen ihn bisher nicht aufgegriffen habe, könnte man Niering durchaus mal nach den Gründen fragen. Auch der Zusammenhang zwischen Steinborns öffentlichen Insolvenzgefahrandrohungen noch für die laufende Saison und Goys in gewisser Weise verständlicher Reaktion darauf wäre eine Nachfrage bei Steinborn wert gewesen. Stimmt es, dass Goy zwar nicht mehr komlett im Voraus zahlen wollte, aber unter bestimmten Voraussetzungen immerhin angeboten hat, fürs erste Quartal 2017 im Voraus und danach monatlich zu zahlen.
Gab es dieses Angebot wirklich, und wenn ja, weshalb konnte/wollte/durfte die Alemannia, die doch so dringend Geld brauchte, es nicht annehmen? Konnte/wollte/durfte man die Insolvenzsicherheitsgarantie vielleicht deshalb nicht geben, weil intern schon Ende 2016 klar war, dass selbst mit Goys Geld nur noch ein Wunder helfen würde?
Alles Fragen, die ein Journalist den Verantwortlichen stellen könnte. Wenn er es denn wollte. Stattdessen kehrt Pauli viele von Goy angesprochene Themen einfach komplett unter den Teppich. Aber er liefert immerhin ein schönes entlarvendes Beispiel dafür ab, wie journalistische Meinungsmache funktioniert.
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