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Alt 29.08.2017, 08:56
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AndreAC AndreAC ist offline
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Gerade um Moment finde ich alles einfach nur sehr traurig. Wütend würde es nicht treffen, um wütend zu sein bin ich einfach zu fassungslos. Und nein, das liegt nicht an einzelnen Personen, Kandidaten, Teams, Gönnern oder sonstwas... einfach das aktuelle Gesamtgefüge bis hin zur Stimmung auch hier im Forum macht mich schlicht betroffen.

Entsprechend vermeide ich es gerade auch, alles zu kommentieren, sonst droht mir vermutlich ein ähnlicher Blutdruck wie Achim F. letzten Donnerstag im WFH.

Aber ganz kurz hierzu, weil ich hier einen sachlichen Fehler sehe - oder es einfach gerade falsch verstehe.

Zitat:
Zitat von tivolino Beitrag anzeigen
Auch erinnere ich daran, dass der Kölmel-Deal im Kern eine Vereinbarung zwischen Kölmel und dem e.V. ist. Das damalige Präsidium hat also im Prinzip Vereinsrechte verschachert, um der GmbH ein bisschen aus der aktuellen finanziellen Patsche zu helfen. Das ließ sich dank unserer hilfreichen Personalunion-Strukturen mit größteneils gleichen Köpfen im e.V.-Präsidium und dem GmbH-Aufsichtsrat ja auch prima eintüten.
Richtig, der Kölmel-Deal ist eine Vereinbarung zwischen Kölmel und dem e.V. - was aber daran liegt, dass der ursprüngliche Kölmel-Vertrag noch deutlich älter ist als unsere GmbH und eine damit verbundene Personalunion. Bereits 1998 hat der e.V. von Kinowelt Geld erhalten und im Gegenzug eine wie auch immer geartete Beteiligung an Vermarktungsrechten zugesichert.

Mit Gründung der GmbH 2006 sollte, zumindest so wie ich es verstanden habe, diese damals strittige (aber theoretisch noch bestehende Forderung) mit in die GmbH ausgegliedert werden, wogegen sich Kölmel jedoch gewehrt (oder seine Zustimmung verweigert) hat. Aus gutem Grund, wie wir heute wissen, denn die Forderung wäre von der ersten Insolvenz betroffen gewesen. Kölmel saß aber am längeren Hebel, mit einem Urteil zu seinen Gunsten (was es 2014 dann ja gegeben hat) hätte er eine 7-stellige Forderung gegenüber dem e.V. und damit Alemannia als Ganzes in der Hand... zur Erinnerung: Eine tote GmbH würde uns vielleicht die Lizenz kosten, ein toter e.V. wäre aber das Ende der Alemannia.

Und jetzt kommt der sog. Kölmel-Deal ins Spiel: Es musste ein Konstrukt gefunden werden, auf das Kölmel sich einlässt, so dass er den e.V. aus dem Schwitzkasten entlässt. Dazu wurden Vermarktungsrechte der GmbH an Kölmel abgetreten (zunächst war eine Laufzeit von 8(?) Jahren vorgesehen, Start der Laufzeit mit Aufstieg in die 3. Liga, kassiert wird ab 2. Liga bzw. DFB-Pokal). Obwohl nicht notwendig, legte das damalige Präsidium wert darauf, bei der JHV 2013 ein Meinungsbild über den Vertragsentwurf einzuholen und sich damit das Vorgehen bestätigen zu lassen.

In der folgenden Ausverhandlung des Vertrages wurde die Laufzeit dann noch auf 12 Jahre angehoben, der Vertrag wurde noch am 30.12.2013 unterzeichnet.

2016 (oder noch 2015?) wurde dann nochmal gegen eine weitere Zahlung (250T€?) eine nochmalige Verlängerung auf 13 Jahre vorgenommen, auf der JHV unter den "Sondereffekten" als zukünftige Abtretung von Vermarktungsrechten mit aufgeführt aber nicht explizit benannt.

Es wurden also GmbH-Rechte abgegeben, um der GmbH frisches Geld zuzuführen (womit sich auch die Frage beantwortet, weshalb dieser "Kölmel-Deal v2" geschlossen wurde). Dass dennoch eine Unterschrift des Präsidiums notwendig war, erklärte Hr. Laschet ja damit, dass die Verbindung zum e.V. aus der Historie des Vertragswerks begründet ist. Ob dieses Prozedere nun, auch wenn die Unterschrift lediglich formaler Natur war und keine Auswirkungen auf den e.V. hat, durch den VR genehmigungspflichtig war, müssen wieder die Juristen beurteilen... am Do. hatte ich es so verstanden, dass dies nicht der Fall ist und deswegen auch nicht nachgehakt. Wenn das grundsätzliche Verständnis aber ein anderes ist, ist schade, dass die Frage nicht gestellt wurde; vll. kann da aber jemand hier aus der Runde Abhilfe schaffen?

Nennt mich einen Korinthenkacker, aber auf die saubere Trennung von GmbH und e.V. lege ich in solchen Punkten wert, weil es bei der Beurteilung nicht nur der Situation sondern auch möglicher Auswirkungen essentiell ist.
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a.tetzlaff (29.08.2017), I LOV IT (29.08.2017)