Einzelnen Beitrag anzeigen
  #785  
Alt 10.08.2017, 02:22
Franz Wirtz Franz Wirtz ist offline
Veteran
 
Registriert seit: 30.08.2016
Beiträge: 1.609
Abgegebene Danke: 1.868
Erhielt 821 Danke für 416 Beiträge
Ausrufezeichen Everybody’s Darling ...

Zitat:
Zitat von tivolino Beitrag anzeigen
Zitat Blackthorne:
Schon toll, was Euphorie so ausmachen kann. TS ging in die letzte Saison mit einer Unterdeckung von ich glaube 400 T€, sagte, dass das normal sei und wurde dafür hier im Forum als der letzte Vollpfosten bezeichnet.
Jetzt gehen wir mit einer Deckung von 90 % in die neue Saison (ich wage schon garnicht, das Unterdeckung zu nennen) und es wird allgemein als sehr gut (oder auch gar nicht mal so schlecht) empfunden.

Ein interessante Beobachtung. Nüchtern betrachtet stehen wir im Moment ziemlich genau da, wo wir vergangene Saison um diese Zeit auch standen. Timo S. hatte eine "normale" zehnprozentige Etat-Unterdeckung und wollte sie im Saisonverlauf ausgleichen.
Nierings Etat ist zu 90 Prozent gedeckt - also zu zehn Prozent unterdeckt - und er will sie ebenfalls im Saisonverlauf ausgleichen.

Nur die öffentliche Wahrnehmung ist offenbar eine ganze andere...

Wobei man allerdings auch sagen muss, dass Nierings Chancen, das Ziel zu erreichen, deutlich größer sind, weil er mit einem deutlich niedrigeren und realistischerem Zuschauerschnitt kalkuliert hat. Bei Timos 6500er-Schnitt war nicht mehr viel Luft nach oben, während Nierings 4800er-Schnitt noch Spielraum bietet. Zudem kann ja doch noch ein Hauptsponsor kommen, der bei Timos Einnahmen schon eingeplant war.

Zitat Achim F.:
Bei einem geplanten Etat von 2,7 Millionen € sind das immerhin 270.000€ die fehlen. Beruhigend ist das nicht.
Sollte es uns noch gelingen einen Hauptsponsor zu gewinnen, können wir wohl nicht davon ausgehen, dass da eine Summe gezahlt wird die ausreichend für die Etatlücke ist.
Bei einem seiner ersten Auftritte sprach Dr. Niering noch von einem Etat von 2,5 Millionen. Wäre es dabei geblieben, wäre der Etat fast gedeckt. So muss man sich tatsächlich wieder ernsthaft Sorgen machen.

Solange Niering da ist, mache ich mir eigentlich keine Sorgen. Der Mann ist in der Lage, Eskimos Kühlschränke und Beduinen Sonnenbänke zu verkaufen. Und er wird es vermutlich auch schaffen, den Gläubiger einen Etat mit Unterdeckung als positive Fortführungsprognose schmackhaft zu machen...

Ich als Laie hätte es kaum für möglich gehalten, dass der Insolvenzverwalter sich nächste Woche vor die Gläubiger stellen und ihnen mitteilen wird, dass sein Etat leider noch nicht gedeckt ist.
Ich hätte es auch nicht für möglich gehalten, dass er den Etat von 2,5 Millionen auf 2,7 Millionen aufstockt, ohne dass diese zusätzlichen Ausgaben gedeckt sind. Was bei Niering "permante Verfeinerung der Etatplanung" heißt, ist nüchtern betrachtet eine nicht gedeckte Ausgabenerhöhung mitten im Insolvenzverfahren.
Nebenbei sprach er gestern übrigens von "105 oder 108 Gläubigern", die Forderungen angemeldet haben. Da haben sich bei Timo wohl eine ganze Menge unbezahlter Rechnungen gestapelt. Leider wurde die Gesamtsumme der Forderungen nicht genannt. Kölmel ist laut Niering übrigens nicht dabei. Das erhärtet die Vermutung, dass er sein Darlehen von Ende 2015 nicht an die GmbH gegeben hat, sondern dass im Gegenzug für die Geldspritze der alte Kölmel-Vertrag mit dem e.V. still und heimlich zu Kölmels Gunsten verändert wurde, z.B. über eine Laufzeitverlängerung.

Zurück zu der Frage, ob man sich Sorgen machen muss. Wie gesagt: Bei Niering mache ich mir keine Sorgen. Der wird die Inso-Kiste schon irgendwie über die Bühne bringen. Aber wie geht es weiter, wenn der Mann sich Weihnachten verabschiedet? Wie es aussieht, wird er eine zwar entschuldete GmbH hinterlassen - aber auch einen extrem auf Kante genähten Etat mit einigen Unsicherheiten. Was passiert, wenn der sportliche Erfolg und mit ihm in der Rückrunde auch die Zuschauer und die erhofften zusätzlichen Sponsoren ausbleiben? Wie geht es weiter, wenn der neue GF am Saisonende verkünden muss, dass die erhoffte schwarze Null leider nicht erreicht, sondern gleich wieder ein Minus eingefahren wurde? Herr vom Hofe ist um seinen Job jedenfalls nicht zu beneiden. Er ist vor allem bei der Sponsorenakquise zum Erfolg verdammt. Anderenfalls drohen sehr bald schon die neuen alten Probleme.
Es ist anscheinend ein äußerst schwieriges Unterfangen, einerseits glaubhaft eine gesicherte Zukunft des Traditionsvereins prophezeien zu wollen und andererseits, mindestens genauso überzeugend, an die Spendenbereitschaft wohlwollender Gönner und an die Motivation erwartungsfroher Sponsoren zu appellieren.

Keinen Trikot-Sponsor präsentieren zu können, ist ein Super-GAU

Die Stadtwerke Aachen sind als „Hauptsponsor“ nachgerückt, verzichten allerdings darauf, auf dem Trikot entsprechend in Erscheinung zu treten. Das ist insoweit nachvollziehbar, würde es doch auch daran erinnern, dass wieder einmal zusätzliche Steuergelder fließen. Auf diese Art und Weise erspart sich der Rat der Stadt öffentlichkeitswirksame Diskussionen um die Verwendung derselben. Vor wenigen Tagen noch erheiterte sich hier im Forum ein Diskussionsteilnehmer an dem formulierten Gedanken, die Stadt hielte im Hintergrund weiterhin die Fäden in der Hand. - Der kommende Geschäftsführer von Rot-Weiss-Essen weiß übrigens auch, wie sich das anfühlt, keinen Trikotsponsor finden zu können, RWE überließ die Trikotwerbung zwischenzeitlich einer Brauerei gänzlich kostenfrei.

Nicht nur eine Frage des Stils

Ich möchte dem Insolvenzverwalter nicht zu nahe treten, aber die Art und Weise, mit der er erfolgreiche Aachener Unternehmer, bei denen er selbst anscheinend wiederholt erfolglos aufgelaufen ist, öffentlich anprangert, ist „völlig daneben“ und gänzlich inakzeptabel. Er selbst wird in Kürze wieder das Weite suchen, der Klub hingegen auf Jahrzehnte hinaus noch auf das Wohlwollen ortsansässiger Unternehmen und deren Umfeld angewiesen sein. Es verbietet sich aus einer Vielzahl von Gründen, eine Vereinspolitik „der verbrannten Erde“ betreiben zu wollen, und es erscheint zudem völlig stillos.

Everybody’s Darling

Sein Bemühen, bestimmte Fangruppen wieder ins Boot zu holen, sind durchaus nachvollziehbar, die konkrete Art von Zugeständnissen und Aussagen aber mehr als fragwürdig. Geworfene Bierflaschen gutzuheißen ist völlig abwegig, sich im Umkehrschluss gegebenenfalls nur von denen abgrenzen zu wollen, die auch tatsächlich jemanden treffen und verletzen, zeigt, dass er jedem, wann immer es ihm gelegen scheint, „nach dem Munde redet“. Wenn all' das, was hier so protokolliert wurde, tatsächlich so gesagt wurde, kann man ihm nur raten, „bitte nicht auf der eigenen Schleimspur auszurutschen“. Ich kann mich nur auf die veröffentlichte Zusammenfassung beziehen, möchte von daher nicht weiter ins Detail gehen. Diese Zusammenfassung erscheint allerdings ausreichend genau, um gewisse Widersprüche zu erkennen.

Eklatante Widersprüche innerhalb des Zeitungsinterviews

Innerhalb des Interviews in den Aachener Nachrichten treten Widersprüche noch deutlicher zutage. Obwohl er in (s)einer für ihn typischen Art und Weise einräumt, dass die Stadt die enorm hohen Stadionkosten auch heute schon zum weitaus größten Teil trägt, erdreistet er sich gleichzeitig davon zu schwafeln, dass sich „vielleicht im Dialog (...) Mittel und Wege für eine beiderseits bessere Lösung finden könnten.“

Während er wie selbstverständlich von den in Rede stehenden Unterstützern von Team-2 erwartet, dass diese ihr finanzielles Engagement nunmehr bei Team-1 abliefern: „Es geht doch nicht um Posten, sondern um die Unterstützung der Alemannia“, widerspricht er sich bereits einen Satz später hinsichtlich der Frage, ob Sponsoren ihr Engagement an Kandidaten geknüpft haben, die später in den Gremien sitzen werden?

Niering: „Natürlich gibt es im Bereich des Sports immer auch eine Vertrauensbeziehung zwischen Sponsor und Gremien. Schließlich arbeiten die Gremien ja mit dem Geld der Sponsoren, dies setzt Vertrauen in die Gremien voraus.“

Wer schreibt, der bleibt

Dass die Fanvertreter gänzlich freiwillig, - laut Dr. Christoph Niering, - von sich aus angeboten haben, „zukünftig auf verbale oder körperliche Gewalt und fremdenfeindliche Sprüche gänzlich zu verzichten“, konnte ich lediglich dem Zeitungsinterview entnehmen. Sollte sich dieses Versprechen tatsächlich bewahrheiten, würden wahrscheinlich ausnahmslos alle Anhänger des Klubs spürbar aufatmen und darüberhinaus, zumindest einige, selbst noch auf die Frage verzichten, warum das nicht auch schon früher möglich war?

PS:
Quellangaben
Aachener Nachrichten vom 9. August 2017 - Niering und die „Riege der Abwartenden“

FAZIT: NUR GEMEINSAM SIND WIR STARK
https://www.facebook.com/BlackEagles...type=3&theater
.
__________________
„Sicher ist, dass nichts sicher ist. Selbst das nicht.“
Joachim Ringelnatz
Mit Zitat antworten