Zitat:
Zitat von Heinsberger LandEi
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Was die Kniefälle angeht, kann ich Dir aber überhaupt nicht folgen. Ich sehe nicht, wie es beim Kampf gegen Rassismus zu Übertreibungen kommen könnte. Rassismus ist ein riesiges Problem, denn dazu gehören nicht nur die Haltungen von Rechtsextremisten, die sich dank ihres Synapsenmangels für die Angehörigen einer höherwertigen Rasse halten.
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Was diese ganze Kniefall Geschichte angeht, muss man halt leider auch einfach sagen, das ist mittlerweile eine von allen Seiten nur noch völlig instrumentalisierte und hochgepuschte Nummer.
Da hat sich in der NFL ein Spieler namens Collin Kapernick während der Nationalhymne hingekniet um auf Diskriminierung aufmerksam zu machen.
Und das hat sich dann medial völlig aufgebauscht.
Als erstes haben sich darüber natürlich rechtsradikale gleich künstlich aufgeregt und das ganze als "unpatriotisch" bis hin zu "Landesverrat" und derartrig absurdem Zeug hochgespielt.
Daraufhin haben sich dann wiederum andere Spieler mit Kaepernick auf Grund der Gegenreaktion solidarisiert.
Und dann irgendwann hat Trump das ganze auch noch als Wahlkampfthema aufgegriffen.
Die ganze Nummer mit dem Knien während der Nationalhymne ist mittlerweile nur noch völlig abgehoben und durchgedreht. Und wenn sich dann in Deutschland oder sonstwo Jahre nachdem die ganze Geschichte in den USA durchgekaut worden ist, während der Nationalhymne oder einem Vereinslied oder dergleichen hinkniet, dann geht das dabei eben leider gar nicht mehr um die ursprüngliche Sache, sondern stattdessen meist doch nur noch um völlig banale und verdummt polaristierte Trittbrettfahrerei und das künstlich empörte Fingerzeigen auf andere.
Bei sowas wird doch gar nicht mehr reflektiert, sondern in allererster Linie wird erstmal nur das eigene Image gepflegt und so getan als ob man sich dabei für irgendwas gutes einsetzt. Dabei wird nicht einmal kreativ irgendwie der Urpsrungsgedanke des Protestes umgesetzt, sondern da wird nur medienwirksam immitiert und nachgeahmt ganz ohne eigenen Bezug.
Man kann sich bei der ganzen Kniefallaffäre um so vieles zu recht aufregen. Vor allem auch um das miserable Verhalten der NFL und Collin Kaeperkicks ruinierte Karriere, natürlich auch über das Problem der Rechtsradikalen und Rassisten deren Verhalten und über Polizeigewalt und so weiter und so fort. Nur das ganze dann hier in Deutschland oder sonstwo nachzuahmen und dabei leider in erster Linie zu karrikieren ohne dabei auch nur ansatzweise eine ernsthafte oder konstruktive Diskussion vor Ort anzuregen und auf die örtlichen Umstände hinzuweisen und darauf zu übertragen, das bringt leider wirklich niemandem was!
Das ist leider wirklich nur fast genau so dümmlich, wie wenn AFD Anhänger Montagsdemos veranstalten und dabei "Wir sind das Volk!" brüllen. Mit der eigentlichen Sache und dem eigentlichen gut gemeinten Gedanken hat sowas dann doch gar nichts mehr zu tun, sondern stattdessen wird das nur instrumentalisiert und zweckentfremdet. Die AFD und Rechtsradikale machen das ständig, die Linkspartei und andere machen das aber auf ihre Art und Weise eben leider auch.
Mal mehr, mal weniger unehrlich und unredlich.
Ganz abgesehen davon würde ich mal konstruktiv vorschlagen anstatt sich wie Kaepernick hinzuknien, vielleicht als erstes dann doch mal den Hunger Games Gruss aus Myanmar nachzuahmen... oder das Thema Hong Kong aufzugreifen... oder auf die Umstände "nebenan" in Weißrussland...
Die Regenbogenallianzarena hätte ich in dem Kontezt übrigens wirklich gut gefunden, aber das hätte man dann halt wie Neuer mit seiner Kapitänsbinde auch ganz einfach machen müssen, ohne die Zustimmung der UEFA!
Aber für soviel Protest felhte den Beteiligten ja dann leider doch der Mumm!
Dabei müssen die Antragsverfasser, die so bequem in München in ihren Büros sitzen noch nicht mal Repressionen von Viktor Orbán fürchten im Gegensatz zu den LGBTQ Ungarn, die man damit angeblich doch so sehr und so ausgesprochen solidarisch unterstützen wollte.
Nur wie man ja dann sehen konnte, war das mit der so groß beschworenen Solidarität am Ende eben doch nicht so viel... oder hat die Allianzarena heimlich doch noch in Regenbogenfarben geleuchtet?
Für die ein oder andere Pressemeldung zur positiven Imagepflege hat's den Antragstellern und -unterstützern aber allemal gereicht, Zweck erfüllt, die Aktion war also ein "voller Erfolg". Und das "beste" daran, die ganze bequeme Imagepflege hat die Betreffenden noch nicht mal einen einzigen Cent gekostet!