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Alt 19.05.2020, 17:50
Franz Wirtz Franz Wirtz ist offline
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Zitat:
Zitat von tivolino Beitrag anzeigen
Ich berichtige dich. Das ist falsch. Wenn er auf KU 50 geht, arbeitet er z.B. von 8 bis 12 Uhr und wird dafür vom Arbeitgeber bezahlt. Fährt er dann nach Hause und führt vom Homeoffice aus nachmittags fröhlich weiter Telefongespräche, die irgendwas mit seiner Arbeit als GF zu tun haben, dann ist das - sofern er Kurzarbeitergeld bezieht - der Beginn des Sozialbetrugs.

Wenn, wie es die Zeitung andeutet, Martin nun erklärt haben sollte, dass er wegen seines weiterhin hohen Arbeitsaufkommens nicht mit in KU 50 gehen will, kann und darf, dann hat er völlig richtig gelegen. Den Ersatztorwart, den Platzwart und den Co-Trainer kann man auf KU 50 setzen, wenn sie ein halbes Jahr lang nichts Produktives für den Verein leisten können. Beim GF, der das Unternehmen derweil unter schwierigsten Bedingungen am Laufen und zukunftsfähig halten soll, verbietet sich das. Es würde nicht unbedingt für ihre geistigen Fähigkeiten sprechen, wenn einzelne Spieler dies partout nicht kapieren konnten.

PS:
Als "Chef mit Vorbildfunktion" könnte er im Landei-Stil natürlich auf sein halbes Gehalt verzichten und nachmittags "ehrenamtlich" weiterarbeiten. Er müsste dann aber nicht nur aufs halbe Gehalt, sondern (im Gegensatz zu den Spielern) zusätzlich, um juristisch sauber zu bleiben, auch noch aufs KU-Geld verzichten. Kann man dies von einem Familienvater, der als Viertliga-GF vermutlich kein wirklicher Großverdiener ist, erwarten und verlangen?
In einer Zeit, in der selbst der eigentliche Spielbetrieb nicht mehr vorhergesagt werden kann, sind logischerweise die Vermarktungs- und Gestaltungsmöglichkeiten gleichfalls stark eingeschränkt. Unter solchen Bedingungen, für einen begrenzten Zeitraum, wie diskutiert auf Kurzarbeit-50 zu schalten, erscheint mir für einen Geschäftsführer einer ausgelagerten GmbH durchaus diskutabel. Ich wähn(t)e den GF aufgrund verschiedener Presseberichte ohnehin im Homeoffice, für die konkrete Ausgestaltung (s)einer durchschnittlichen Vier-Stunden-Schicht gäbe es vielfältige Möglichkeiten, die sich selbstredend alle innerhalb gesetzlicher Vorgaben zu bewegen hätten.

Eine Idee, wie die von »Heinsberger LandEi«, „ehrenamtlich“ aufzutreten, ist natürlich abwegig. Nicht weniger abwegig erscheint mir allerdings auch, ausgerechnet der Mannschaft ihre Meinungsfreiheit abzusprechen und deren Entscheidung zu kritisieren. Endgültig unglaublich erscheint mir das Mitgefühl Einzelner mit dem GF, weil dieser nachvollziehbar auf viel mehr verzichten würde, als die 'armen Würstchen' innerhalb der Mannschaft. 15.000 : 2 wäre beispielsweise immer noch deutlich mehr als 1.500 : 2, was sich spätestens dann zeigt, wäre man versucht, auch nur seine Grundbedürfnisse finanziell abzudecken.

Angesichts eines Gesamt-Aufwandes von jährlichen 5 Millionen Euro, von denen grob gerechnet lediglich 10% »in den Beinen« ankommen, kann ich keine vielversprechende Erfolgsgeschichte erkennen. Hier im Forum wurde/wird von Vielen seit Jahren schon kritisiert, dass 'der große Wurf' nicht gelänge. Gemessen an dem eigenem Anspruch, die Liga unbedingt und schnellstmöglich nach oben verlassen zu wollen/müssen, ist der scheidende Geschäftsführer gescheitert. Vor dem Hintergrund, je nach Fortgang der Dinge, zukünftig gegebenenfalls deutlich kleinere Brötchen backen zu müssen, erscheint mir sein Abgang (gleichfalls die Art der Übermittlung) nahezu zwangsläufig.

PS:
Durchaus vielsagend: Der richtige Zeitpunkt
„Aber jetzt ist der richtige Zeitpunkt gekommen, eine neue Herausforderung anzunehmen.“ ...
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„Sicher ist, dass nichts sicher ist. Selbst das nicht.“
Joachim Ringelnatz
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