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Alt 09.02.2018, 09:22
tivolino tivolino ist offline
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Zitat von Oche_Alaaf_1958 Beitrag anzeigen
So sieht es aus.

Früher hatten wir eine starke Mannschaft, aber ein nur verhältnismäßig kleines Stadion.

Heute haben wir keine starke Mannschaft, (gemessen am ehemaligen Anspruch Anderthalbligist zu sein), aber ein hochmodernes, erstligataugliches Stadion.

Man könnte auch sagen, verkehrte Welt.

Wenn nicht über kurz oder lang zusätzlich stabile, solide und vor allem langfristig gesicherte Geldquellen aufgetan werden können, werden wir bis auf lange Sicht hin kaum eine Chance haben, überhaupt noch mal wieder hoch zu kommen.

Ein Armutszeugnis für die gesamte Grenzregion.
Ein Armutszeugnis für die gesamte Grenzregion? Mit derlei Schelte würde ich mich mal ganz still zurückhalten. Wer sind wir denn?

Wir sind ein gestrandeter Ex-Zweitligist, der größtenteils durch eigenes Verschulden, eigene Unfähigkeit und eigene Überheblichkeit seiner eigenen Funktionärsriegen bis ins Mittelmaß der vierten Liga durchgereicht wurde und der in Rekordzeit zwei Insolvenzen hingelegt hat, aus deren zweiter er nach wie nicht heraus ist.
Wir sind ein Verein, der innerhalb von wenigen Jahren die Hälfte seiner Mitglieder und zwei Drittel seiner Zuschauer verloren hat. Wir sind ein Verein, der nicht ewiger Tabellenführer der 2. Liga ist und nur eine Klasse unter Bayern München spielt, sondern der gemeinsam mit Wegberg und Bonn nur eine Klasse über dem SV Breinig und dem VfL Vichttal spielt.

Wir Fans des verbliebenen harten Kerns schmoren natürlich immer noch im eigenen Traditionssaft, und das ist ja auch gut so. Aber wenn man mal die Außenwahrnehmung erkundet und mit durchschnittlich Fußballinteressierten außerhalb von Aachen oder auch mit mittelständischen Unternehmern aus der Region spricht, wird einem erst richtig klar, welch enormen Image- und Ansehensverlust unser Verein durch die Ereignisse der vergangenen sechs Jahre erlitten hat.

Alemannia? Da gehst du immer noch hin? In welcher Klasse spielen die eigentlich? Und stimmt es, dass die schon wieder pleite sind?
Das kriegst du zu hören, wenn du Arbeitskollegen hast, die östlich von Düren zu Hause sind. Und bei den Unternehmern und Handwerkern rund um Aachen kennt wahrscheinlich jeder einen, der einen kennt, der nach Geschäften mit Alemannia Aachen auf unbezahlten Rechnungen sitzengeblieben ist oder sonstwie wirtschaftlichen Schaden genommen hat. Von den zig Millionen zu Lasten der Steuerzahler ganz zu schweigen.

Wer sich nun wundert, dass nach drei guten Spielen nicht gleich wieder 10000 Leute ins Stadion rennen oder dass die Unternehmen nicht gleich auf Martin vom Hofes lustige Videos anspringen und begeistert neue Verträge abschließen, hat den Knall immer noch nicht gehört.

Man muss den Laden trotzdem nicht dichtmachen. Aber uns muss klar sein, dass es noch viel Zeit und Geduld brauchen wird, das zerdeppperte Porzellan zu kitten. Gut ist immerhin, dass Leute wie vom Hofe und Kilic die Sache so beherzt angehen. Der konturlose neue Vorstand hinkt da leider noch etwas hinterher. Aber wenn es gelingt, in der neuen Saison mit einer unbelasteten neuen GmbH an den Start zu gehen und diese dann auch solide zu führen, wäre das schon ein großer Schritt in die richtige Richtung. Der gesamten Grenzregion zum jetzigen Zeitpunkt ein Armutszeugnis auszustellen, weil sie der Alemannia angeblich nicht genug hilft, halte ich aber für nicht angemessen. Wie sagte doch kürzlich ein weiser jungen Mann: Wir müssen liefern, nicht fordern.
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