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Alt 01.03.2017, 19:46
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DerLängsteFan DerLängsteFan ist gerade online
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Zitat von tivolino Beitrag anzeigen
Nicht unbedingt. Wenn ich das Wuppertaler Modell (70 Prozent des Kaders kickt auf 450-Euro-Basis) richtig verstanden habe, heißt das im Umkehrschluss, dass 30 Prozent - also immerhin sieben, acht Leute - mehr verdienen und vermutlich sogar Vollprofis sind. Manno, Pagano oder Aydogmus werden auch in Wuppertal sicher nicht für 450 Euro spielen.
Natürlich kenne ich die Gehaltsstruktur unserer Mannschaft nicht, aber ich denke mal, dass der überwiegende Teil der Spieler vollprofessionell spielt, während das anderswo nur für die absoluten Leistungsträger, den Kern der ersten Elf, zutrifft.

Aber vielleicht könnte das für uns ja auch ein Modell sein, um Geld zu sparen. Propheter, Löhden und einige andere werden weiter gut bezahlt, aber bei der zweiten Garde setzt man dafür mehr als bisher auf Halb- oder Feierabend-Profis.

Da wäre natürlich der Trainer gefragt, dafür zu sorgen, dass es keine Spaltung der Mannschaft gibt. Aber ich denke mal, gerade in dieser 4. Liga gibt es gute und vernünftige Spieler, die ein bisschen über den Tag hinausdenken und die gar nicht unbedingt Vollprofi auf unterster Ebene sein wollen - sondern einen Verein bevorzugen, bei dem sie Fußball und Beruf miteinander vereinbaren können.

Um solche Spieler zu kriegen, wäre es aber ganz wichtig, dass der Verein den Spielern auch berufliche Perspektiven bieten und ihnen beispielsweise die individuell passenden Jobs bei Sponsor-Unternehmen besorgen kann. Sponsor-Firmen aus den unterschiedlichsten Branchen haben wir ja eigentlich genug.

Das müsste doch eigentlich auch im Interesse der Spieler sein. Ohne deren persönlichen und beruflichen Lebensumstände zu kennen, nenne ich nur als Beispiel mal Ernst oder Dowidat. Die sind 26 bzw. 27 Jahre alt, im Fußball immer noch nicht über die vierte Liga hinausgekommen und (Dowidat) auch ziemlich verletzungsanfällig. Spätestens in diesem Alter und unter diesen Umständen würde ich mir schon sehr gut überlegen, ob ich weiter voll auf Fußball setze oder mir allmählich mal eine berufliche Perspektive für die Zeit danach aufbaue und als Einstieg z.B. eine Halbtagsstelle antrete. Kann der Verein in dieser Hinsicht was bieten, muss er vielleicht gar nicht den fettesten Mannschaftetat haben, um an gute Spieler zu kommen. Siehe Wuppertal.
Das, ich nenn es mal Wuppertaler Modell, ist schon eine Option bei einem kleinen Etat, vielleicht auch für uns, falls der unsere drastisch gekürzt werden muss. Aber dann darf man keinerlei Aufstiegsambitionen haben, die sind damit nicht zu erfüllen.
Die Halbprofis müssten dann aber auch von vorneherein als solche verpflichtet werden. Du wirst keinen (Ernst oder Dowidat oder wen auch immer) davon überzeugen können, auf einen Großteil seines Fußballergehaltes zu verzichten, um es dann in einem zusätzlichen Teilzeitjob dazuzuverdienen. Selbst wenn man ihnen eine Perspektive verspricht, die vielleicht dann auch die Sponsoren nicht erfüllen können.

Machbar, aber wenig erfolgversprechend.
Es sei denn, unsere Zukunft liegt in der Regionalliga.
Ist jedoch einer Insolvenz vorzuziehen.
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