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Alt 15.12.2016, 22:19
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Wissquass Wissquass ist offline
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Zitat von Mott Beitrag anzeigen
Der Investor - oder nennen wir das Kind beim Namen: der neue Inhaber - will vier Millionen geben. Mit vier Millionen kaufst Du Dir definitiv nicht die Garantie der RL-West-Meisterschaft. Du kaufst Dir damit noch nicht einmal eine gewisse Wahrscheinlichkeit. Fi.ck Cöln, die Jauchentaucher und Dortmund haben deutlich mehr zur Verfügung. Und von den Dreien kann es auch nur einer schaffen. Wir würden trotz des Geldes weiterhin auf glückliche Fügungen, Überraschungen und ähnliche Unvorhersehbarkeiten angewiesen sein. Gut, wir würden die Nase vielleicht ein wenig näher an den Speck schieben können. Aber nachwievor haben wir nicht die Gewissheit der Beißnähe.

Ergo muss man sich genau die Risiken und Nachteile anschauen, die auf der Kehrseite der Medaille warten. Und dann entscheiden, ob die Chance auf eine leichte Verbesserung der Ausgangsposition ausreicht, um einem sehr endgültigen Verkauf des Tafelsilbers des TSV Alemannia Aachen zuzustimmen.

Zunächst einmal wäre da für mich die Unsicherheit über die Zukunft der Alemannia, wenn wir ohne jegliche Einflussmöglichkeit einzig und allein dem Gutdünken eines neuen Inhabers ausgeliefert sind. Wenn dieser Inhaber zu jeder Zeit mit seinem neuen Unternehmen/Spielzeug machen kann, was ihm beliebt. Wenn er es jederzeit verkaufen oder gar liquidieren kann. Aus welchem nachvollziehbaren oder nicht nachvollziehbaren Grund auch immer.

Vor diesem Hintergrund wird die "Intention" des künftigen Inhabers zu einem entscheidenden Parameter. Denkt und handelt der nachhaltig? Liegt dem etwas an der grundsätzlichen Stärkung des Fußballstandortes Aachen? Will der hier etwas aufbauen, das nicht ausschließlich auf den möglichst schnellen Profit auf Teufel komm raus basiert? Hat der vielleicht sogar einen "emotionalen" Bezug zur Region und/oder zur Alemannia? Und bei allem Respekt: die Pole "Nachhaltigkeit" und "Private Equity" ziehen sich nicht gerade an.

Und dann zanken uns hier andauernd um das Schicksal der GmbH und ignorieren geflissentlich den Gesamtverein. Die Gefahr, dass der langfristig der große Verlierer sein wird, ist imens. Ersteinmal wird er vom Verkauf seiner Profiabteilung wirtschaftlich kaum profitieren. Denn die vier Millionen werden als Invest in die GmbH getätigt. Platt gesagt: Das Geld des Käufers fließt in dessen dann eigenes Unternehmen. Darüber hinaus kann der Deal erhebliche Auswirkungen auf die Mitgliederzahlen haben. Denn das Herz, oder neudeutsch Kerngeschäft, des TSV wäre dann ja entnommen. Warum soll ich Mitglied des TSV sein, wenn das mit dem Profifußball nichts mehr zu tun hat? Diese Frage werden sich nicht nur zehn Verbohrte stellen.

Aber wir können hier debattieren wie wir wollen. Am Ende des Tages reduziert sich alles auf die ansich ganz einfache Frage nach seinem ganz persönlichen Wunsch:

Will ich so viel Alemannia wie möglich behalten, auch, wenn das bedeuten könnte, dass man über Jahre hinweg Viertklassigkeit oder im worst case noch Schlimmeres erdulden müsste. Oder will ich partout wieder den so genannten besseren Fußball höherer Gefilde sehen, auch, wenn das bedeuten würde, dass von der Alemannia im besten Fall nur noch Namen, Wappen und Farben übrig bleiben würden.


Vlt handelt es sich sogar um einen Generationenkonflikt.
MM spricht von 10 - 20 Jahren, die er an Geduld aufzubringen bereit ist, einen Neuanfang notfalls sogar in der Kreisliga mitzutragen.
Das wird die ältere Generation (mich eingeschlossen) naturgemäß ganz anders sehen..
Im übrigen hatte Alemannia nach dem 1. BL Abstieg solche Phasen schon mal , mit einem verliebenen Häuflein zeitweise bis runter auf 350 ..
Aufwärts ging es natürlich erst wieder als Leute mit Geld kamen ...


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Da hat doch jetzt tatsächlich einer eine zusätzliche Flasche aufs Spielfeld geworfen..
(Werner Hansch)
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