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Alt 26.07.2016, 21:23
tivolino tivolino ist offline
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Zitat von tjangoxxl Beitrag anzeigen
Mal kurz eine Frage in die Runde, wo ich meine Probleme mit habe.

Hier wird oft angemerkt, dass 5 Mio in 5 Jahren zu wenig wären. Meine Frage ist, wer würde davon profitieren, wenn es zum Beispiel 10 Mio wären. Eigentlich kauft der Investor ja Anteile und irgendeiner müsste das Geld ja bekommen - laienhaft ausgedrückt. Wer hätte also den finanziellen Vorteil, wenn für x% mehr gezahlt würde. Wenn ich die Anteile hätte und würde diese verkaufen, würde ich persönlich das Geld bekommen und nicht die Alemannia GmbH. Die Gelder die der Investor dann in GmbH steckt ( vermutlich Darlehen ), können doch erst in den Spielbetrieb gesteckt werden
In Jena ist es so gelaufen, dass der e.V. eher symbolische 100.000 Euro für 95 Prozent der Geschäftsanteile (nicht der Stimmrechte, wegen 50+1) bekommen hat und sich der Investor im Gegenzug verpflichtet hat, 1,9 Millionen direkt in die GmbH zu pumpen (nicht als Darlehen). Ein Großteil der Summe musste der klamme Verein ins Eigenkapital stecken, weil sich wegen Fehlkalkulationen Defizite angehäuft hatten. Außerdem hat sich der Investor verpflichtet, in den nächsten vier Jahren bei Bedarf weitere bis zu vier Millionen per Darlehen zur Verfügung zu stellen (verzinst rückzuzahlen bis 2023).

So ähnlich würde es, wie Steinborn auf dem IG-Abend angedeutet hat, wohl auch bei uns laufen. Der Investor würde also nicht die gesamte Summe (egal ob vier oder zehn Millionen) an den TSV überweisen, sondern nur einen kleinen Teilbetrag. Und sich dann verpflichten, den Rest in die GmbH zu investieren.

Die ersten Darlehenstranchen musste Jena wegen Geldnot bereits in Anspruch nehmen. Mit dem Aufstieg hat's inzwischen trotzdem zweimal nicht geklappt; nun müssen sie einen Sparkurs fahren.

Weil der Investor die Stimmrechtsmehrheit nicht erwerben kann, hat man in Jena einen Kooperationsvertrag geschlossen, der dem Investor weitreichende Mitspracherechte einräumt. Als der Sportdirektor und Präsident dann den Vertrag mit dem damaligen Trainer Uluc (ähnlich beliebt wie derzeit Kilic) mit Zustimmung des Aufsichtsrates, aber ohne Zustimmung des Investor-Verterters in der Geschäftsführung verlängert hat, kam prompt die Forderung nach sofortiger Darlehensrückzahlung, weil der Kooperationsvertrag nicht eingehalten und das Vertrauensverhältnis somit beschädigt worden sei. Die Darlehensrückforderung hätte in die Insolvenz führen können. Um das zu verhindern, mussten am Ende sowohl der Trainer als auch Sportdirektor und langjährige Präsident abdanken.

Aber das nur am Rande, als warnendes Beispiel, das ich hier schon mehrfach angeführt habe, weil es so gut passt (die Stammleser bitte ich die Wiederholung zu entschuldigen, aber es kommen halt weiterhin Nachfragen zu diesem Thema).
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