Max Salomon
Ich möchte anlässlich eines soeben erschienenen, faszinierenden kleinen Büchleins über "Deutsch-jüdische Fußballstars im Schatten des Hakenkreuzes" an unseren Mittelstürmer Max Salomon erinnern.
Geboren 1906 in Aachen, war er als 18-Jähriger bereits Stammspieler unserer Alemannia. In rund 140 Meisterschaftsspielen schoß er über 80 Tore, ein Spitzenwert. Am 19. März 1933 trug er im Spiel gegen Sülz 07 letztmalig unser Trikot. In der Vereinszeitschrift hieß es lapidar: "Salomon trat infolge der Zeirichtung ab." Er floh vor den Nazis nach Brüssel. Bei einem Besuch in seiner Heimatstadt 1935 wurde er wegen "Rassenschande" verhaftet. Nach der Haftentlassung floh er nach Frankreich. Nach dem Einmarsch Nazi-Deutschlands in Frankreich wurde Max Salomon am 4. September 1942 nach Auschwitz deportiert; dort verliert sich seine Spur.
Im Buch sind einige Fotos aus dem Alemannia-Archiv, u.a. vom Eröffnungstag des Tivoli 1928 - mit Max Salomon im Kartoffelkäfertrikot.
Ich fände es sehr schön, wenn seine Heimatstadt und sein Verein (Max hat nie für einen anderen Club gespielt) in angemessener Weise an Salomon erinnern würden - etwa durch die Benennung eines Stücks des Stadionumlaufs oder einer Tribüne. Mich hat dieses Schicksal sehr beeindruckt.
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