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Alt 15.03.2013, 12:33
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Aix Trawurst Aix Trawurst ist offline
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Zitat:
Zitat von HerrSchlau Beitrag anzeigen
Mir gefällt dieses rumfuchteln mit dem Einspruch und der Prüfung vor Akzeptierung auch ganz entschieden nicht.
Das mag ja juristisch soweit OK sein, hat aber für mich immer noch viel zu viel "dicke Hose" und zuwenig Demut, zuviel alter, "Nabel-der-Welt-Jargon" und zuwenig "Früher war Murks. Wir machen das jetzt anders".

Und allgemein zur Dritten:
Ich denke auch, der DFB muss und wird nachbessern (sicher sehr/zu spät), deswegen bleibt aber festzuhalten, das man als Verein zu allererst nach den Vorgaben haushalten muss.
Man kann das beständig kritisieren, aber man kann nicht einfach einseitig für sich entscheiden, man geht jetzt über Jahre massiv ins Risiko und wenns sportlich nicht aufgeht, waren die Fernsehgelder schuld.
Ich behaupte mal FK hätte auch 4MIO mehr klein gekriegt.

Man sieht das ja auch andernorts: Ich bin schon gepannt, wie ein Flitzebogen, wie die Sache in Osnabrück weitergeht, sollten die den Aufstieg noch versemmeln.

Löcher klaffen, btw, doch zwischen allen Ligen.
Trotzdem steigen jedes Jahr Mannschaften auf und ab. Manche halten sogar über Jehre die Klasse.
Ich schrieb das schonmal an anderer Stelle:
Der finanzielle Sprung (TV-Gelder) von der dritten zur 2. Liga liegt bei (grob, nur wegen der Tendenz) 0,75MIO zu 4MIO = 3,25MIO €.
Von der 2. ind BL sind es 4 zu 13 = 9MIO.
Ich glaube, auch mit der größeren Reichweite, dass die "neun" für manchen Verein mindestens genauso schwer aufzutreiben sind, wie die 3,25.
Viel wichtiger erscheint mir daher die finanzielle Einheitlichkeit innerhalb einer Liga/Spielzeit.
Und dazu gehört dann die konsequent(re) Durchsetzung von Lizensierungsrichtlinien.
Wenn ich mich darauf verlassen kann, dass jeder gleich kontrolliert wird, denk ich gar nicht erst nach, über beschei*en.
Es sei denn, ich bin blöd.
Und über die Qualität der Vereinsführung entscheidet ja der Verein und nicht der DFB.
Oda??

Ich finde grundsätzlich die eingleisige Dritte ein cooles Produkt mit vielen Derbys (ohne jetzt die Definiton beckmesserisch diskutieren zu wollen) und mehr Tradition als Retorte, WE für WE reichlich kostenloser live-food in Netz und/oder TV und nochmal ausdrücklich:

Sie markiert den Einstieg in die Welt des Profi-Fußballs.
Das problem der dritten Liga liegt einfach in den hohen Anforderungen die weitgehend zu denen der Liga 2 und 1 identisch sind. Und in den vergleichsweise geringen Einnahmepotentialen für die großen Traditionsklubs und Absteiger in der Liga.

Alle größeren Klubs in Liga 3 schrammen ohne ausnahme stets unmittelbar an der Insolvenz entlang, von einer Nachbesserung zur anderen, von einer Umfinanzierung zur anderen, von einer Rettungsaktion zur anderen. Nur die kleinen Klubs ohne Zuschauer ohne großen Stadien aber mit solchen die die Anforderungen gerade erfüllen - die kleinen Klubs ohne große Zusatzausaben - sowie dei Zweitvertretungen der ganz großen Klubs kommen mit der Liga halbwegs klar. Die sorgen aber allesamt nicht für die notwendige Attraktivität.

Man muss sich nur mal anschauen was bisher in Liga drei abgelaufen ist und was demnächst noch auf die dritte Liga zukommt. Wie Von Pratschgelb angemerkt gab es kaum eine Saison deren Abschlusstabelle komplett regulär ausgespielt wurde.

Wir sind pleite, Offenbach steckt auch schon tief in der Insolvenzverschleppung, Rostock ebenso, die Arminia zockt auf Rettung durch Aufstieg, gelingt das nicht stehen die kommende oder spätestens übernächste Saison vor dem aus.
Darmstadt steigt diese Saison vermutlich sportlich ab.

Die potentiellen Aufsteiger für kommende Saison (vor allem die in Bayern) lehnen teilweise auf Grund der notwendigen Stadionumbaumassnahmen ab.

Jeder größere Traditionsklub, der jetzt oder demnächst in die Pleite geht bedeutet entsprechenden Zuschauerverklust und entsprechend mindere Attraktivität der Liga. Aufgefüllt wird die Liga drei dann aber, wie sich abzeichnet, durch Teams wie Rasenballsport Leipzig und vor allem mehr und mehr Zweitvertretungen, die durch Spitzenteams subventioniert junge sportliche Supertalente an ihre ersten Kader heran führen und mit Profis ergänzt sportlich immer konkurrenzfähiger sein werden, weil sie nicht die Finanzprobleme haben wie die anderen Klubs der Liga mit ihren ersten Teams.

Wenn das so weitegeht dann spielen in drei oder vier Jahren in Liga 3 doch bald zur schon Hälfte die zweiten Teams der großen Erstligisten.
Und nicht Traditionsklubs mit vielen Zuschauern.

In diese Richtung entwickelt sich die Liga unaufhörlich und immer rapiderm, wenn es der DFB nicht schafft den Traditionsklubs in der kliga genügen Einnahmen zu verschaffen um halbwegs passabel überleben zu können. Geht das so weiter wie bisher dann gehen die allesamt einer nach dem anderen vor die Hunde und dann ist es aus mit dem attraktiven Modell, dann können nur noch mehr oder weniger bankrotte Absteiger wie möglicherweise bald St. Pauli, Dynamo Dresden, MSV Duisburg der der VFL Bochum die attraktivität der Liga halbwegs retten. Das bedeutet dann aber es gibt demenstprechend mehr Teams wie RB Leipzig, Hoffenheim, Sandhaufen etc in der zweiten Liga, die keiner braucht und die zu Auswärtsspielen keine Zuschauer mitbringen.

Eine Entwicklung die der Attraktivität der Profiligen insgesamt auf Dauer sehr schaden wird.

Welcher Fernsehzuschauer interessiert sich denn bittesehr schon für Spiele wie denen zwischen Wolfsburg und Hoffenheim, oder Leverkusen und RB Leipzig? Sowas interessiert doch echt keine S...au, da können die Superstars auffahren soviel sie wollen die großen zuschauermagneten werden stets die Traditionsklubs wie Bayern, Dortmund, Schalke, Weder Bremen, HSV, Eintracht Frankfurt oder auch Köln und Gladbach sein, solange sie sich da oben halten können.
Und je weniger es von solchen Traditionsderbys in einer Liga auf Dauer gibt, um so geringer das Zuschauerinteresse, desto geringer die Fernseheinnahmen.

Gelingt es der DFL und dem DFB nicht Rahmenbedingungen zu schaffen mit denen die Traditionsklubs am Leben und halbwegs konkurrenzfähig gehalten werden können, dann wird auch die Liga selbst mehr und mehr erkranken und wird auf Dauer Oligarchenklubs wie denen in Osteuropa nichts entgegen setzen können - und dem Milliardenscheffelautomaten Premier League schon eh gar nicht.
Da hilft dann auch kein halbgares Financial-Fair-Play Konzept mit diversen Lücken und Schlupflöchern gegen an.

Und da hilft es dem DFB auch nicht, immer und immer wieder nur die Pleitekomunen und den FCB zu deren Rettung einspringen zu lassen, da müssen einfach auch mal dauerhaft ausreichend Einnahmen für diese Klubs her, die bei halbwegs vernünftigem Wirtschaften auch ohne ständige Steuerzahlersubventionen und Kommunalgeschenke ein überleben ermöglichen.

Zweitvertretungen gehören in einer Profiliga wie Liga 3 einfach grundsätzlich komplett verboten, die Fernseh- und diversen Ligasponsoren Einnahmen gehören zudem auch unter entsprechender Berücksichtigung der Zuschauerzahlen etwas gerechter verteilt damit die attraktiven großen Klubs mit entsprechend höheren Kostenstrukturen auch entsprechend etwas mehr Einnahmen haben.
Ausserdem gehören endlich in allem profiligen Werksteams ausnahmslos verboten (Leverkusen und Wolfsburg können ja ohne weiteres in reguläre Vereine umgewandelt werden.

Und es gehören auch nicht nur feudale Stadionanforderungen her, sondern neben einer möglichst noch etwas verschärften 50+1 Regelung und Financial-Fair-Play Regeln auch Anforderungen an die Strukturen und Mindestgröße von Fußballvereinen, damit Marionetten-"Vereine" wie RB-Leipzig mit gerade mal 11 wohl ausgewählten Mitgliedern die 50+1 Regel nicht unterwandern und aushebeln können.

Was spräche etwa dagegen wenn Klubsm die in Liga 3 spielen dürften, nicht mindestens 1000 Mitglieder haben müssten und weitgehend offen für jeden Fan und normalsterblichen, der dort Mitlied sein möchte. Warum sollten beispielsweise in Liga 2 Klubs dauerhaft spielen dürfen, die weniger als 3000 Mitglieder haben und in Liga 1 Klubs mit weniger als 5000? Solche vergleichsweise kleinen Klubs sind halt einfach zu unattraktiv für sie jeweiligen Ligen und Aufsteiger könnten eine Übergangssaison eingeräumt bekommen in der sie die Mitgliederzahlen entsprechend erhöhen könnten. Bei den Gegnern und Ligen sollten sich für jeden normalen dort spielenden Klub ausreichend Mitglieder finden lassen, wenn das dann selbst zu günstigen Preisen oder kombinationen mit Dauerkarten nicht gelingen sollte, dann gehören die Klubs halt auch einfach nicht in die jeweilige Liga, weil sie so unattraktiv sind dass sie den anderen Klubs in der Liga damit direkt oder indirekt finanziell schaden.
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Spielt am Sonntag unser Fußballklub...

Geändert von Aix Trawurst (15.03.2013 um 12:58 Uhr)
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