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Alt 06.11.2011, 01:44
svenc
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Die öffentliche Hand und der Stadionbau

Der große Unterschied zwischen den meisten Stadien in Deutschland und dem Tivoli ist einzig die Finanzierung.
Über die Größe des Stadions kann man immer diskutieren, eine Reduzierung auf 27.000 Zuschauer hätten bei den Kosten nicht den großen Unterschied gemacht (10% weniger Kosten bei 20% weniger Kapazität).
Um auch weiterhin einen "Run" auf die Dauerkarten zu sichern, hätte man max. 22-23.000 Plätze bauen dürfen.
Dann wäre aber das "Geschrei" groß gewesen, denn bei reiner Sitzplatzbestuhlung hätten dann nur ca. 17.000 Zuschauer ins Stadion gepasst. Zum Zeitpunkt der Planung waren wir Ex-Bundesligist, Ex-UEFA-Pokalteilnehmer und Dauer-Bayern-Besieger im Pokal.
Ein Bau in dieser Größe hätte massive Proteste von Seiten der Fans provoziert.


Es geht nur um die Art und Weise der Finanzierung eines solchen Projekts, da liegt der Schlüssel.

Und genau HIER liegt der Knackpunkt:

Nachfolgend mal eine Liste verschiedener Neu-/Umbauten der letzten Jahre und die Art der Finanzierung:

Hoppenheim: Geschenk des Mäzens
Mainz: Teilgeschenk des Landes RP, Finanzierung durch öffentliche Mittel (Stadt Mainz).
Braunschweig: Bauherr Stadt
Aue: Konjunkturpaket II!!! (öffentliche Mittel)
Augsburg: Teilgeschenk Mäzen, Teilgeschenk Freistaat Bayern, Bürgschaft Stadt
Cottbus: 80% aus Fördermitteln der EU..
Dresden: Bauherr Stadt
Düsseldorf: Bauherr Stadt
Frankfurt: Bauherr Stadt
Frankfurt (FSV): Bauherr Stadt
Fürth: Geschenk des Mäzens
Offenbach: Stadt Offenbach
Erkelenz und Sülz muss ich ja wohl nicht erwähnen.

usw....

ich könnte endlos weitermachen..

Und was haben wir? Wir haben den OB der Stadt als AR-Vorsitzenden im "Zugriff" (und einen der angeblich größten Alemannia-Fans weit und breit) und dieser schafft es nicht, was fast jede andere Stadt für Ihre Vereine getan haben..
Und das, nachdem er ein paar Jahre zuvor noch 20 Mio. DM als Kredit von der Stadt Aachen (bei einem Stadionumbau) in Aussicht gestellt hat.

Und: Die Infrastrukturmaßnahmen bei allen Stadionbauten haben immer die Städte übernommen, da wurden U-/S-Bahnlinien hingeführt usw. (wo ist der Regiobahn-Anschluss des Sportpark Soers?), somit sind die Aussagen von tetzlaff ("die Stadt hat schon viel getan") substanzlos!
Auch ein großer Teil der oben genannten Städte ist pleite, oftmals sogar deutlich "ärmer" als die Stadt Aachen. Wer wissen will, was pleite ist, soll sich mal die Schulden von Städten wie Schlappdach, Offenbach, Mainz, usw.. ansehen. Dagegen ist Aachen gesund.

Aber die Stadt Aachen hat es ja so dicke, dass man ein Theater mit 15 Mio./Jahr unterstützen kann. Das macht sonst niemand in dieser Höhe.
Die Stadt Aachen investiert lieber zig Millionen in ein Gewerbegebiet, dass nach 10 Jahren gerade einmal zu knapp über 3% genutzt wird.

Gruß

svenc
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