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Alt 04.02.2011, 11:51
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Zitat:
Zitat von a.tetzlaff Beitrag anzeigen
Wenn die Gmbh nicht den Seifert eingeladen hätte , hätte sie nicht gewusst, dass die Stadionfinanzierung zu hoch ist ?
Jedenfalls liest es sich so.
Gut , dass der Seifert gekommen ist.

Wir haben seit 9 Monaten einen neuen Aufsichtsrat und jetzt kommt Seifert und gibt neue Denkanstösse?
Ich bin begeistert!
Das habe ich nun einmal gar nicht gesagt und verstehe auch nicht, wie Du darauf kommst, wie dem auch sei.

Der Ausgangspunkt meines Beitrages war die Frage nach Zahlen und ich habe erläutert, daß belastbare, sich zu einem widerspruchsfreiem Bild fügende Informationen ausgesprochen rar sind (und bei Alemannia wohl auch immer bleiben werden).

In gewisser Weise neu und auch interessant ist die Datenbasis zum "durchschnittlichen Zweitligisten". Im Artikel genannt werden drei absulote Werte (durchschnittlicher Jahresumsatz 17 Mio €, bei Alemannia 27 Mio € Jahresumsatz und "Aufwand für die Stadionnutzung" bei Alemannia 5,5 Mio € jährlich) und drei relative Werte, die man der Einfachheit und Klarheit halber auf absolute Werte zurückrechnen kann (durschnittlicher jährlicher "Aufwand für die Stadionnutzung" 10% des Jahresumsatzes, durchschnittliche jährliche Kosten des Lizenzspielerkaders 40% des Jahresumsatzes und Kosten des Lizenzspielerkaders bei Alemannia 25% deren Jahresumsatzes).

Das führt in der Zusammenschau zu den absoluten Werten:

Zweitligadurchschnitt Alemannia --- (die Bindestriche sind Platzhalter, ich kann es leider nicht besser formatieren)
1) 17 Mio €------------27 Mio €--- Jahresumsatz
2) 1,7 Mio €-----------5,5 Mio €--- jährlicher Aufwand für die Stadionnutzung
3) 15,3 Mio €----------21,5 Mio €-- Differenz aus 1) und 2)
4) 6,8 Mio €-----------6,75 Mio €-- Lizenzspielerkader jährlich
5) 8,5 Mio €-----------14,75 Mio €- Differenz aus 3) und 4)

Wenn wir jetzt noch unterstellen, daß die natürlich denkbare Erwirtschaftung eines Jahresüberschusses beim Zweitligadurchschnitt wie auch bei der Alemannia tatsächlich eine recht vernachlässigbare Größe ist und der ebenfalls denkbare und sogar wahrscheinlichere Fall eines erwirtschafteten Jahresfehlbetrages jedenfalls keinen Betrag zeigte, dessen Vortrag auf das nächste Jahr bei einem der Vereine zur Lizenzverweigerung führte, kurz: Wenn wir unterstellen, daß überwiegend alle ihr Jahr mit einer mehr oder weniger "schwarzen Null" abgeschlossen haben, kommen wir also auf der Basis der im Artikel genannten Zahlen und unter Zuhilfenahme relativ geläufiger Grundrechenarten zu dem Schluß, daß die Alemannnia bei einem etwa gleichem, also durchschnittlichen "Sportetat" zwar deutlich höheren Jahresumsatz erzielte (10 Mio €), aber auch einerseits deutlich mehr Geld für die "Stadionnutzung" ausgibt (3,8 Mio € pa) und andererseits auch auffällig mehr Geld in "Sonstiges" geht (6,25 Mio € pa). Letzteres war noch nicht so allgemein bekannt und wird im Artikel auch irgendwie nicht wirklich hervorgehoben.

Dennoch ist das alles mit großer Vorsicht zu genießen. Auch die fehlerfreie Nutzung einfacher Rechenkünste führt nur zu so verläßlichen Erkenntnissen, wie die Basiszahlen und die Hilfsannahmen verläßlich sind. Und zu den Zahlen habe ich ja oben und auch im vorigen Beitrag bereits gesagt, daß alles immer irgendwie merkwürdig und nicht zueinander passend wirkt. ZB über den Ansatz der (nur) 5,5 Mio€ "Aufwand für Stadionnutzung" bei Alemannia wundern sich doch wohl alle, die sich jemals für solche Fragen interessiert haben. Und warum überhaupt der Umsatz ins Spiel gebracht wird und ihm nicht ein aufgeschlüsslter Aufwand gegenübergestellt wird, ist auch nicht so klar.

Fazit soweit: Der Nebel scheint sich wieder einmal etwas gelichtet zu haben, es scheint aber nur so. Wieder einmal wissen wir nur, daß die Kosten insgesamt bedenklich hoch sind, darunter die Kosten für das Stadion. Neu ist das wirklich nicht. Mehr Klarheit gibt es aber auch immer noch nicht.

Und noch einmal zum relativ neuen Aufsichtsrat, den Du welchem Drang auch immer folgend so -wie ich meine- unmotiviert ansprichst. Gerade die neuen Leute haben vom Anfang an erkannt und auch klar kommuniziert, daß uns die Kosten zu erdrücken drohen.

Der Vorsitzende hat zB im Herbst im Fanhaus kurz und leicht verständlich zusammengefaßt, daß der legendäre "operative Gewinn" der immer durch manche Köpfe waberte, jeweils nur durch unvorhersagbare und entsprechend unsichere Einmaleffekte entstanden ist, ohne die die Kosten eben nicht hätten gedeckt werden können und ohne strukturelle Änderungen auch zukünftig nicht werden gedeckt werden können und man die Kosten in allen Bereichen drücken wolle, natürlich auch beim großen Brocken Stadionfinanzierung.

Du warst doch damals auch da. Schon deswegen wirkt Deine Nörgelei gegenüber den neuen Leuten wirr und ist auch unter dem Aspekt "Kunstfigur" längst nicht mehr amüsant.

Gruß
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