Einzelnen Beitrag anzeigen
  #36  
Alt 29.10.2007, 12:37
Benutzerbild von webwolf
webwolf webwolf ist offline
Administrator
 
Registriert seit: 09.07.2007
Beiträge: 2.869
Abgegebene Danke: 100
Erhielt 1.065 Danke für 224 Beiträge
Erste Niederlage zweier starker Teams im Spitzenspiel vor großer Kulisse

Alemannia Aachen unterliegt im Tie-Break trotz und nach 2:0-Führung

Alemannia Aachen - SC Potsdam 2:3 (25:17,25:9,22:25,21:25,14:16)

Nach etwas mehr als 2 Stunden reiner Spielzeit verliessen über 800 Zuschauer die Bergische Gasse mit sicherlich gemischten Gefühlen. Sie hatte ein Match mit tollen Aktionen, irren Ballwechseln und zwei unterschiedlichen Gesichtern des Aachener Teams gesehen. Zunächst schienen die "Ladies in Black" das Geschehen und den Gegner fest im Griff zu haben, denn anders kann man ein 25:9 im zweiten Durchgang (nach dem auch deutlichen 25:17 im ersten Satz) nicht erklären. Potsdams Trainer Volker Knedel saß phasenweise nachdenklich, aber ratlos, auf seinem Stuhl, während sein Gegenüber, Aachens Luc Humblet, zufrieden sein konnte.

Jedoch war dieses extrem klare Ergebnis vielleicht zu hoch und - so seltsam sich das auch anhört - eventuell der entscheidende Knackpunkt für die Wende im Spiel. Denn bei der Alemannia war zu Beginn des dritten Satzes die Konzentration nicht da und die Potsdamerinnen besannen sich zumindest auf die Möglichkeit, den Kampf anzunehmen, taten dies und fanden über diesen Kampf zu einem tollen Spiel. Mit 25:22 und 25:21 glichen die Potsdamer aus. Der Tie-Break musste nun die Entscheidung bringen.
Alemannias Spielerinnen müssen sich die Frage gefallen lassen, wieso sie sich das Heft komplett aus der Hand nehmen ließen und wieso sie nicht mehr zurück ins Spiel finden konnten. Zwar gab es insgesamt sehr viele schöne und faszinierende Ballwechsel, andererseits auch viele Unkonzentriertheiten und Missverständnisse, die ebenfalls darauf hindeuten, dass das Mentale eine große Rolle in dieser Partie spielte. Der Tie-Break war lange ausgeglichen, bis auch hier die Gäste einige Punkte wegzogen. Als Potsdam dann direkt 3 Matchbälle hatte (14:11), war das Spiel eigentlich aus, doch weit gefehlt!

Es konnte nicht nur mit einem tollen Angriff Matchball 1 abgewehrt werden, sondern Diana Berkemeyer glich mit zwei sehr guten Aufschlägen noch einmal aus (14:14), die Halle stand Kopf. Doch dann folgten zwei Fehler zum letztendlich verdienten Erfolg des Vorjahresmeisters über die bis dahin ungeschlagenen Alemannia-Spielerinnen. Beide Teams waren sich hinterher zumindest über eine Sache einig: Aachen hat das beste und lauteste Publikum der Liga und es war ein ganz besonders tolles Spiel in einer fantastischen und wieder äußerst fairen Atmosphäre. Zu den Spielerinnen des Tages wurden auf beiden Seiten die Trikotnummern 8 gewählt: bei Potsdam Annika Zülow, bei Aachen Cecile Casin. Alemannias "Ldies in Black" haben nun ein Wochenende frei, um dann zum wichtigen Auswärtsspiel nach Emlichheim reisen zu müssen.

In der Tabelle rutscht man etwas auf Rang drei ab - da Parchim und Münster noch keine Niederlage kassieren mussten -, hat aber natürlich noch alles in den eigenen Händen.
__________________
Lieber abwarten als gar nichts tun.
Mit Zitat antworten