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Alt 09.10.2009, 21:42
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Bericht über das monatliche IG-Treffen

Tagesordnung:

1. Begrüßung
2. Auswärtsspiele
3. IG ist e.V. – kurzer Rückblick auf die ersten Wochen…
4. Talkrunde mit den Gästen aus der Frauenfußballabteilung
5. Wahlen beim ATSV am 03.11.2009 – Nachbetrachtung der Präsidiumsvorstellung
6. Herrn Heiner Höfken, Kandidat für den VR, stellt sich den Fans vor
7. Ausblick auf die Vorstellung von Kandidaten für AR, VR und ÄR am 15. Oktober 2009

Hier der Punkt 4.
Die anderen TOP findet ihr auf der nächsten Seite

4. Talkrunde mit den Gästen aus der Frauenfußballabteilung

Den Schwerpunkt des Abends bildet die Gesprächsrunde mit den zahlreich erschienenen Gästen des jüngsten Kindes der Alemannia-Familie, der Frauenfußballabteilung. Auf dem Podium sitzen zwei Spielerinnen, die Trainerin Alexandra Abels, sowie der Jugendkoordinator und der Abteilungsleiter.

Die Gäste stellten sich kurz vor und kommen dann gerne den vielen Nachfragen von Dirk Teilnehmern des IG-Treffs nach.

Es entwickelt sich eine lockere Diskussion, an deren Ende man durchaus von einem gelungenen Abend für alle Beteiligten sprechen konnte.

Es ist interessant, den Jungs und Mädels einfach mal zuzuhören und aus erster Hand Informationen über den Frauenfußball zu bekommen – auch Herr Dr. Nachtsheim und Herr Wolf haben den durchaus kritischen Bemerkungen der Gäste aufmerksam gelauscht.

Einige Ausschnitte aus dem Gespräch mit unseren Gästen aus der Frauenfußballabteilung:

War der Wechsel zur Alemannia notwendig? Warum wechselte man zur Alemannia?
Die äußeren Umstände zwangen zum Wechsel, dabei spielten vor allem die äußerst schlechten Platzverhältnisse in Weiden eine Rolle. Man möchte mehr und mehr die sportliche Komponente in den Vordergrund rücken und engagierten Leistungsfußball für Amateure spielen. Um dieses Ziel zu gewährleisten, müssen die sportlichen Rahmenbedingungen an die des Männerfußballs angepasst werden. Die Verantwortlichen von Teutonia Weiden haben durch ihre Kontaktaufnahme mit Alemannia Aachen den Wechsel eingeleitet. Durch den Wechsel wird man jetzt deutlich mehr wahrgenommen.

Gibt es noch Kontakte zum alten Verein? Wie war die Resonanz im Ort nach dem Wechsel? Wie haben Sponsoren reagiert?
Zunächst einmal war es schwer, sich von Weiden zu trennen. Die Resonanz im Ort war nach der kontrovers geführten Diskussion über den Wechsel auch eher schlecht. Die Spielerinnen sind keine Mitglieder mehr bei Teutonia. Kürzlich feierte die Teutonia ihr 90jähriges Bestehen, dort wurde man sehr positiv aufgenommen. Einige Sponsoren sind leider abgesprungen, da man unter dem Dach der Alemannia die Notwendigkeit nicht mehr sieht. Die Werbetrommel muss aber weiter gerührt werden –Sponsoren braucht man so dringend wie nie zuvor, will man die Ziele wirklich erreichen.

Was ist das Einzugsgebiet der Abteilung? Wo kommen die neuen Spielerinnen her?
Schon vor dem Wechsel spielten fast alle talentierten Spielerinnen aus der Region bei Teutonia. Die Spielerinnen kommen sogar im Juniorinnenbereich schon aus Wegberg, Düren und Jülich. Prinzipiell erstreckt sich das Einzugsgebiet sogar bis zur Verbandsgrenze Mittelrhein – rechtsrheinisch lockt mit Bayer Leverkusen ein finanzstarker Verein. Im Jugendbereich war insbesondere der SV Eilendorf nicht glücklich mit der Gründung der neuen Frauenfußballabteilung bei Alemannia, weil man ein Abwerben fürchtete. Dazu ist zu sagen, dass die guten Spielerinnen ohnehin eines Tages zu Teutonia bzw. jetzt Alemannia gewechselt wären. Das Credo ist: Es wird nicht abgeworben.

Wie viele Mannschaften gibt es?
Derzeit spielt die 1. Frauenmannschaft in der Regionalliga West (strukturell vergleichbar mit der 3. Liga des Herrenfußballs), die 2. Frauenmannschaft in der Verbandsliga. Die U15 und die U17 spielen auf Verbandsebene in der derzeit höchstmöglichen Liga. Die U17 versucht sich für die im Frühjahr startende Regionalliga zu qualifizieren und ist auf gutem Weg. Darüber hinaus gibt es eine Nachwuchs-U15 auf Kreisebene.

Was ist euer Ziel? Gibt es eine Zeitschiene?
Man muss sich erst mal eingewöhnen und kann vielleicht in zwei Jahren um den Aufstieg mitspielen. Das Potenzial ist ohne Frage da, die Mannschaft ist aber sehr jung, es gibt 15 U-21-Spielerinnen. Daher mangelt es zeitweise auch an Konstanz. Es sind darüber hinaus reine Amateure. Eine kleine Vergütung wie bei anderen gleichklassigen Vereinen gibt es nicht.

Gibt es ein bestimmtes Spielsystem?
Erste und zweite Mannschaft praktizieren das gleiche System. Oft ist dies ein 5-4-1, mal mit einem, mal mit zwei Sechsern. Der Unterschied zum Männerfußball ist, dass durch die geringere Kraft eine defensive Mittelfeldspielerin alleine zu viel Raum abdecken müsste. Im Jugendbereich setzt man bereits auf die Viererkette, spielt gegen schwächere Gegner zeitweise mit drei Stürmern.

Seid ihr schon ALEMANNIA? Wie sieht die Zusammenarbeit aus?
Leider ist der Kontakt bisher noch nicht im gewünschtem Maße da. Synergien sind natürlich gewünscht, aber durch den Spielbetrieb am Hasselholzer Weg ist man vom „Herz“ der Alemannia etwas entfernt.
Dazu die Anmerkung von Dirk: Frauenfußball bei Alemannia soll mehr wahrgenommen werden, gute Leistungen stolz machen!

Wie oft wird trainiert?
Erste und zweite Mannschaft trainieren dreimal pro Woche zusammen.

Wie werden Fahrten zum Stützpunkt organisiert?
Die Eltern der Spielerinnen organisieren die An-/Abfahrt zu FVM-Veranstaltungen (in Hennef) in Eigenregie.

Gibt es immer noch Vorurteile gegenüber Fußball spielenden Frauen?
Das ist deutlich besser geworden. Die Mitgliedschaft bei Alemannia wird eher positiv aufgenommen.

Hat der Frauenfußball Vorteile gegenüber dem Männerfußball?
Frauen- und Männerfußball kann man nicht vergleichen. Positiv ist vielleicht das taktischer ausgerichtete Spiel und der sportlich-faire Umgang unter den Kontrahentinnen anzumerken.

Gibt es Rivalen oder besondere Spiele?
Das ist bei uns nicht Bor. M’gladbach, sondern eher Fortuna Köln und die Mannschaft aus Moers, gegen die am Sonntag gespielt wird.

Wie nehmt ihr die Entwicklung des Frauenfußballs aktuell wahr? Freut ihr euch auf die WM 2011 im eigenen Land?
Antwort:
Freude auf die WM ist da, Stadionbesuche angedacht. Der Sprung für die Spielerinnen aus der Regionalliga zur Nationalmannschaft ist zu groß. Wer dort spielen will (auch schon in Juniorinnenauswahlmannschaften), muss sehr früh zu größeren Vereinen wechseln. Aus diesem Grund müssen wertvolle Spielerinnen abgegeben werden. Dies schmerzt insbesondere ob der in der Regionalliga mageren Standard-Ablösesumme von 500 Euro.

Wie groß ist der sportliche Ehrgeiz? Was muss für einen evtl. Aufstieg in die 2. Liga passieren?
Die Strukturen müssen professioneller werden. Dazu gehört die Möglichkeit, flexible Trainingszeiten anbieten zu können und nicht mehr von äußeren Bedingungen, wie z.B. anderen Mannschaften auf dem gleichen Platz, einer unzureichenden Flutlichtanlage oder fehlenden Duschmöglichkeiten für Schiedsrichter usw. abhängig zu sein. Darüber hinaus müsste der Betreuerstab um einen Physiotherapeuten, evtl. auch hauptamtlich arbeitende Trainer erweitert werden. Grundsätzlich: Der Aufstieg ist nur möglich, wenn man mehr Geld in die Hand nimmt.
Einwurf: Um den Frauenfußball in Aachen bekannter zu machen und Leute zu gewinnen, könnte die erste Damenmannschaft doch vor der Profimannschaft der Männer ein Vorspiel auf dem Tivoli absolvieren.

Interessiert ihr euch für Männerfußball?
Eigentlich wird – auch aufgrund der medialen Prioritätensetzung – mehr Männerfußball als Frauenfußball geguckt. Ansonsten sind die Spielerinnen sehr unterschiedlich; während Christina seit vier Jahren mit Dauerkarte zum Tivoli geht, ist Sanya eher aktive Spielerin als Fan.

Dirk vergleicht das mit Benny Auers Einlassungen auf der IG-Weihnachtsfeier 2008. Nicht jeder Fußballer müsse auch Fan sein! Oder: „Ich spiele auch gerne Schach, bin aber keine Schachfigur.“

Die nächsten Spiele unserer ersten Frauenmannschaft sind am kommenden Sonntag, 11.10., um 13 Uhr in Moers. Das nächste Heimspiel wird am 25.10. um 15 Uhr angepfiffen. Dann geht es – leider in zeitlicher Konkurrenz zu unseren Profis – gegen die Mannschaft vom FC Sankt Augustin.

Darüber hinaus lädt die Abteilung aller Interessierten am kommenden Mittwoch, 14.10., 19:30 nach Eynatten ein. Auf dem Platz von RW Eynatten spielt die Alemannia gegen die U19 Belgiens.

Abschließend:
Der Fußballfrauenabteilung ein
HERZLICHES WILLKOMMEN bei der ALEMANNIA.


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