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Alt 10.08.2009, 21:54
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D@ny D@ny ist offline
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Zitat:
Zitat von svenc Beitrag anzeigen
Lügt Euch nicht selber in die Tasche....aber das waren klare Ausnahmen, in diversen anderen Branchen sind die Preise deutlich nach unten gegangen.
Zitat:


Autor: Alexander Hahn

...um kaum eine wirtschaftliche Größe gibt es wohl derart viel Diskussion wie um die Inflationsraten. Es beginnt schon bei der Frage, was Inflation eigentlich ist und wie man diese messen kann. Bei Wikipedia findet sich z.B. die folgende Erklärung:

Inflation (von lat.: „das Sich-Aufblasen; das Aufschwellen“) bezeichnet in der Volkswirtschaftslehre einen andauernden, „signifikanten“ Anstieg des Preisniveaus infolge längerfristiger Ausweitung der Geldmenge durch Staaten oder Zentralbanken. Es verändert sich also das Austauschverhältnis von Geld zu allen anderen Gütern zu Lasten des Geldes: für eine Geldeinheit gibt es weniger Güter, oder umgekehrt: für Güter muss mehr Geld gezahlt werden, das heißt sie werden teurer. Daher kann man unter Inflation auch eine Geldentwertung verstehen.
Das ist ja eigentlich schon recht deutlich und auch anschaulich vorstellbar - sollte man meinen. Doch der Teufel liegt, wie nicht selten, auch hier im Detail.

Definitionen, Methoden und Probleme der Inflationsmessung

Wenn Sie sich einmal durch entsprechende Literatur arbeiten oder aber auch einfach nur den von mir zitierten Wikipedia-Artikel einmal etwas näher betrachten, wird Ihnen schnell auffallen, dass es beim Thema "Inflation" sehr verschiedene Ansichten gibt.

Die Masse der Ökonomen und auch die Regierung messen die Inflationsrate über einen sog. "Warenkorb". Der Gedanke hierbei ist, dass dieser Korb veranschaulichen und erfassen soll, welchen Preissteigerungen die entsprechenden Haushalte in einem Land ausgesetzt sind.

Aber wie funktioniert dies im Detail?
Ohne jetzt allzu mathematisch zu werden, können Sie sich dies wie folgt vorstellen: Man nimmt sich ein Jahr als Ausgangsjahr für die weiteren Betrachtungen (In der BRD ist dieses Ausgangsjahr das Jahr 1952). Gleichzeitig legt man einen Warenkorb an Gütern und Produkten fest, deren Preise man verfolgt und in einen Index entsprechend gewichtet umrechnet. Die dann folgenden Jahre verfolgt man die Preisentwicklung der einzelnen Güter und hat durch die Indexkonstruktion die Preise auf eine mathematische Größe reduziert und somit entsprechend fassbar gemacht, um die einzelnen Jahre miteinander zu vergleichen.

Die Messung der Inflation basierend auf einem Warenkorb läuft nun in der BRD bereits einige Jahrzehnte. Ist solch eine Herangehensweise aber überhaupt solide und wirklich sinnvoll? Oder haben wir es mit einer weiteren Nebelgranate und Lebenslüge der Wirtschaft und an der Börse zu tun?

Erhebliche Nachteile und Schwächen

Lassen wir Wikipedia doch nochmals sprechen:
Probleme bei der Messung dieser Zahlen ergeben sich vor allem daraus, dass mit zunehmendem Abstand zum Basisjahr der Warenkorb immer weniger repräsentativ ist, da das Konsumentenverhalten sich permanent ändert. So finden z. B. Innovationen im Warenkorb nur teilweise Berücksichtigung. Außerdem wird nicht berücksichtigt, dass sich verteuernde Produkte im Konsumverhalten schnell durch ähnliche Güter ersetzt werden.

Na was ist das denn? Steht etwa die offizielle Inflationsrate in der BRD nicht auf mathematisch sinnvollen und soliden Füßen?
Überlegen wir uns doch einmal in anderen Worten, was hier steht. Wenn wir als Grundlage für unsere Inflationsmessungen einen Warenkorb aus dem Jahre 1952 wählen, so liegt dies ja durchaus bereits einige Jahre zurück. Die Zeiten ändern sich, die Produkte ändern sich, Konsumgewohnheiten ändern sich, etc.
Hieraus ergibt sich jedoch ein Problem: Werden zu viele Produkte des Warenkorbs geändert im Vergleich zum Ausgangsjahr, sind die Daten für einen Vergleich mit der Vergangenheit immer schwerer bis im schlimmsten Fall gar nicht mehr nutzbar. Wird der Korb nicht weit genug angepasst, ist er auf die aktuellen Zeiten gesehen realitätsfern wenn nicht gar völlig realitätsfremd.

weiterlesen...
Um es noch einmal zu betonen...hauptsächlich Menschen mit niedrigen Einkommen leiden unter der jetzigen Teuerung, beispielsweise der Lebensmittelpreise, weil diese Warenart einen Großteil ihrer Ausgaben ausmacht, während sie von dem Preisrückgang bei langlebigen Konsumgütern wenig spüren, weil sie sich die gar nicht leisten können.

Nehmen wir dafür ein einfaches Beispiel: Wir haben eine homogene Gesellschaft mit drei Konsumenten, von denen jeder 100 Euro besitzt. Ihre Konsumkraft liegt insgesamt bei 300 Euro und der statistische Normalkonsument besitzt 100 Euro. Das ist die schöne Welt in der unsere Gesundheitsministerin nur einen studentischen Aushilsjob hatte und ihren Dienstwagen ausschließlich für dienstliche Zwecke nutzt... ;-)

Realistisch betrachtet ist es aber ein wenig anders...der Reiche besitzt 180 Euro, der Arme besitzt 40 Euro und der "Mittelschichtler" besitzt 80 Euro. Zusammen besitzen sie immer noch 300 Euro. Aber ihre Konsumoptionen sind dann doch ein wenig unterschiedlich. Leider kennt der Warenkorb keinen unterschied zwischen vermögend und unvermögend, so dass ich DIESER Statistik soviel glauben schenke wie der Aussage: "Die Renten sind sicher!"


cu


D@ny

Geändert von D@ny (10.08.2009 um 21:58 Uhr)
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