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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Satzgewinn gegen Wiesbaden


webwolf
16.11.2008, 12:38
Alemannias Volleyball-Damen sind mit einer engagierten Leistung den eigenen Ansprüchen auf Wiedergutmachung nach dem Leverkusen-Spiel gerecht geworden. Am Samstagabend verlor Luc Humblets Team gegen den 1. VC Wiesbaden zwar mit 1:3, zeigte dabei aber eine deutlich verbesserte Leistung im Vergleich zum vergangenen Dienstag. „Mit etwas Glück wäre sogar noch mehr drin gewesen“, so Manager André Schnitker unmittelbar nach dem Spiel.

Die Alemanninnen traten mit der Bürde an, sich für das unterirdische Spiel vom vergangenen Dienstag rehabilitieren zu müssen. „Den Anspruch mussten wir an uns selbst haben“, sagte Universalspielerin Esther Stahl, die mit einer guten Leistung im Blockspiel und in den Angriffsaktionen maßgeblich zum verbesserten Gesamteindruck beitrug. Auch die vielbeschäftigte Libera Bina Rollersbroich stand mit ihrer engagierten Abwehrarbeit stellvertretend für die gute Leistung des gesamten Teams, das sich in Sachen Kampfgeist und Einsatzfreude wie auch im taktischen Bereich deutlich steigern konnte. So wurden im gesamten Spielverlauf immer wieder selbst schwierigste Bälle noch vom Boden „gekratzt“, gleichzeitig zeigte sich das Aachener Team im Spielaufbau variabler und sicherer als zuletzt.

Von Beginn an waren Aachens Volleyballerinnen „auf dem Feld“ und konnten den ersten Satz lange offen halten, bis die Gäste aus Wiesbaden nach einem zwischenzeitlichen 19:19 auf 19:24 davonzogen und den Spielabschnitt schließlich mit 21:25 gewannen, sehr zur Freude der etwa 30 mitgereisten Fans aus Wiesbaden. Das von der chinesischen Olympiasiegerin Xiaojin Yang betreute Team konnte sich auch im zweiten Satz nicht vorzeitig absetzen, stattdessen boten die „Ladies in black“ den geforderten Kampf und mussten schließlich den Satz nach 28 Minuten recht knapp abgeben.

Besonders im dritten Satz zeigten die Aachenerinnen den anwesenden 1200 Fans in der Neuköllner Straße, zu welcher Leistung sie an „guten Tagen“ fähig sind. Obwohl das Team von Luc Humblet nach einem zwischenzeitlichen Vorsprung von 16:7 und 20:13 noch einmal in Bedrängnis geriet, gewannen die „Ladies in black“ mit 26:24 und konnten so den wichtigen zweiten Satzgewinn in der Ersten Bundesliga einfahren. Wichtig nicht nur fürs Selbstbewusstsein, auch für die Tabelle können solche Achtungserfolge noch Bedeutung bekommen, wenn es am Ende der Spielzeit laut Coach Humblet bei der Abstiegsfrage „um Sätze“ gehen könnte.

Endlich hatte die Körpersprache wieder gestimmt, der Einsatz und auch Spielwitz war ins Aachener Team zurückgekehrt. Das trotz der deutlichen Leistungssteigerung noch nicht zum „großen Wurf“ reichte, zeigte der vierte Satz: Eine zwischenzeitliche 15:10-Führung der Alemannia reichte schließlich nicht aus, um einen weiteren Satz für sich entscheiden zu können. Stattdessen konnte das international besetzte Team aus der hessischen Landeshauptstadt den Spielverlauf drehen und unter Führung der starken Steffi Lehmann und Martina Novotna den Satz und somit das Match für sich entscheiden: 20:25 hieß es am Ende für Xiaojun Changs Mannschaft, die nun 8:4 Punkte auf dem Konto hat.

Luc Humblet war dennoch mit der gezeigten Leistung zufrieden: „Ich bin heute wieder stolz auf meine Mannschaft. Natürlich gilt es noch einiges zu verbessern, wenn wir unser Ziel, den Klasserhalt, erreichen wollen“. Jana Franziska Poll, die zum zweiten Mal zur besten Aachener Spielerin gekürt wurde, sagte nach dem Spiel: „Es war total geil! So müssen wir weitermachen!“. Zum Erreichen des Saisonziels ist es noch ein weiter Weg, aber die „Ladies in black“ konnten ein Zeichen in die richtige Richtung setzen. Am 23. November hat das Team um „Käpt’n“ Lis Zernickow in Hamburg die nächste Gelegenheit, den Aufwärtstrend zu bestätigen.
Alexander Barth


STIMMEN ZUM SPIEL:

Luc Humblet:
Ich bin heute wieder stolz auf meine Mannschaft. Natürlich gilt es noch einiges zu verbessern, wenn wir unser Ziel, den Klasserhalt, erreichen wollen. Wir müssen weiter um jeden Punkt kämpfen, denn am Ende werden es kleine Unterschiede sein, die den Nichtabstieg ausmachen.

Xiaojun Chang (1. VC Wiesbaden):
Aachen hat ein gutes Spiel gemacht, sie haben viel gekämpft und wenig Fehler gemacht. Mein Respekt auch für die tollen fairen Fans! Wir haben den Kampf angenommen und konnten das Spiel schließlich für uns entscheiden. Wenn die Kommunikation in meiner internationalen Truppe optimal funktioniert, können wir in dieser Saison noch viel erreichen.

Esther Stahl:
Wir waren endlich wieder aggressiv und gleichzeitig völlig positiv im Spiel! Die Aufschläge kamen stabil und im Zuspiel hat es auch wieder funktioniert. Wir müssen den Aufwärtstrend jetzt bestätigen, indem wir weiter an uns arbeiten und die positive Einstellung festigen. Wie schon öfters erwähnt: Die wichtigen Spiele kommen erst noch.

André Schnitker:
Die Zuschauer haben sicher ein gutes Spiel gesehen. Schade, mit etwas Glück wäre sogar noch mehr drin gewesen. Das Team hat sich und uns bewiesen, zu welcher Leistung es in der Lage ist.