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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ostdeutscher Fussball - Problematisch oder leider normal ?


Jenne
25.08.2008, 17:13
"Wir sind mit 5 Leuten mitm Zug angereist, von Lübeck & Hamburg... Schon im Zug wurden wir von den Rostockern beklaut und bedroht, wir durften zwischen Plan A und Plan B wählen... Plan A wäre wir geben all unsere Sachen freiwillig ab & Plan B wäre wenn wir am HBF in Rostock ankommen würden, gäbe es auf die Fresse... Im Zug haben wir dann die Polizei angerufen & wollten, dass uns die Polizisten am HBF in Rostock in Empfang nehmen... Als wir dann am Bahnhof ankamen, standen da auch schon ca. 30 Polizisten und haben auf uns 5 Zugfahrer gewartet... Es flogen paar Flaschen, also sowas habe ich noch nie Erlebt, ich werde nie wieder mit 5 Leuten irgendwo zum Auswärtsspiel in den Osten fahren... Die Leute die uns beklaut und bedroht haben, haben wir wiedererkannt... Zusammen mussten wir alle mit zur Bundespolizei Rostock... Die Rostocker wurden in gewahrsam genommen & durften nach dem Spiel wieder frei... Die Kollegen von den Rostockern standen vor der Polizei Wache und haben rumgegröhlt und getrommelt, wie im Film... "


Dieses Zitat habe ich aus dem Thread zum Spiel gegen FC hansa Rostock.
Um den Thread dort nicht zu zerstören, habe ich einmal ein neuen thread eröffnet.
Wie sieht das die Forumsgemeinde ?

Ich finde solche Erfahrungen zeigen, dass die Problematik mit vornehmlich ostdeutschen Fussballclubs nicht nur ein Problem der unteren Ligen und somit ein ostdeutsches ist, sondern das selbst wir 2.Liga Alemanniafans unmittelbar betroffen sind.
Den Satz, " Zu einem Spiel in Ostdeutschland würde ich nie fahren", habe ich in der Vergangenheit schön oft gehört und ich finde es einfach eine Schande das es scheinbar nicht möglich ist, in diese Region als Fussballfan zu reisen, ohne ein ungutes Gefühl zu haben.
Meine Erfahrungen mit Auswärtsspielen waren immer positiv und ich bin in der Vergangenheit schon desöfteren mit dem Zug in die "Fremde" angereist.
Sicherlich erntet man hin und wieder Spott und Hähme, aber in einem normalen Umfang.
Im Gegenteil, oft haben sich nach Auswärtsspielen interessante Gespräche mit Fans der gegnerischen Mannschaft entwickelt.
Und selbst wenn ich nach einem Heimspiel in schwarz-gelb zurück nach Dortmund fahre und dabei das Schalker Hoheitsgebiet durchquere, blieb es immer nur bei harmlosen Pöbeleien, die man aber auch nicht ernst nehmen musste. (Gut, das könnte auch daran liegen, dass ich mich vehement als Alemannia Fan zu erkennen gebe)

Aber wer aufmerksam die Presse verfolgt, der stellt fest, dass man in Ostdeutschland als Fussballfan gefährlich lebt.

Ich möchte hier nicht Ostdeutschland an sich an den Pranger stellen, aber solche Umtriebe in dem Ausmass sind mir nur aus dieser Region bekannt. Selbst Spiele wie BVB gegen S04 sind um vieles friedlicher.

Ich persönlich denke, dass es an der Zeit ist, massiver als bisher diese Problematik anzugehen. Und wenn man doch Fans die Augenscheinlich gewaltbereit sind (siehe Bericht) eindeutig identifizieren kann, und es gesichert ist, dass Sie die Agressoren sind/waren, warum werden Sie nach dem Spiel freigelassen?
24h in der Gefangenensammelstelle sollen schon so manchen zum Nachdenken angeregt haben.

Nunja, also meiner Meinung nach sind Vereine die für Ihre brutale Anhängerschaft bekannt sind, mehr in die Pflicht zu nehmen.
Denn ein Verein trägt meines Erachtens auch zum Teil die Verantwortung für Dinge die ausserhalb des Stadions stattfinden.

Diesbezüglich möchte ich auch mal herausstellen, dass AA in der Vergangenheit auch Probleme hatte, mit Störenfrieden, Randalierern und anderen nicht fussballkompatiblen Personen und ich finde diese Probleme hat man gut in den Griff bekommen.

Sicherlich, es sind in dem o.g. Fall "nur" 5 AA-Fans bedroht worden, das rechtfertigt wohl kaum, dass nächste FCH Spiel als Geisterspiel auszutragen, aber man sollte solche Vorfälle ernst nehmen und vielleicht auch auf der IG Ebene die Rostocker Fanbeauftragten über solche Vorfälle in Kenntnis zu setzen.

Was ist Eure Meinung dazu?

Max
27.08.2008, 23:22
Also, ich halte das zu großen Teilen für "hochsterilisiert" (B. Labbadia). Erfurt, Jena, Aue, selbst Cottbus, habe ich alle als unproblematisch erlebt.

DD374
24.10.2008, 21:22
Die Vereine weiter zu belasten sehe ich als sehr problematisch. Der Verein ist immerhin ein gemeinnütziges Instrument und die Amateur- und Jugendabteilungen leben von den Einahmen aus dem Profigeschäft. Wenn ich diese Basis weiterbelaste führt das automatisch zu Einschränkungen im Nachwuchsbereich. Wichtiger finde ich, ist eine wesentlich härtere Gangart bei der Verfolgung der Straftäter. Dazu gehört auch das Strafen direkt an die Straftäter ausgesprochen werden und nicht an die Vereine.