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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Eine Nummer zu groß


webwolf
08.08.2010, 20:32
Die TSG 1899 Hoffenheim - seit vier Jahren jeweils als Meister auf dem Durchmarsch in die Bundesliga - war in der ersten DFB-Pokalrunde eine Nummer zu groß für die Alemannia. Mit 0:7 unterlag die Regionalliga-Frauenmannschaft dem Zweitligisten am Sonntag auf dem Tivoli. Dennoch machten die Schwarz-Gelben beste Werbung für den Frauenfußball.

Vor einigen hundert Zuschauern, die zum Auftakt des langen Fußballnachmittags bereits um 13 Uhr den Tivoli bevölkerten, erlebte das Team von Manuel Ortiz eine unglückliche Anfangsphase. In der 4. Minute ließ Torfrau Julia Hahn eine Flanke fallen. Christine Schneider sagte Danke und staubte zur Hoffenheimer Führung ab. Auch die zweite Gelegenheit ließen sich die Kraichgauerinnen nicht entgehen. Susanne Hartel ging auf und davon, umspielte zuerst die Torfrau und dann auch noch eine heraneilende Verteidigerin und schob zum 0:2 ein. Die Schwarz-Gelben waren bis dahin überhaupt noch nicht im Spiel und wirkten etwas verunsichert.

Hoffenheim nutzte das eiskalt aus. Sanya Arief hatte gegen die blitzschnelle Claire Savin auf der linken Abwehrseite das Nachsehen, ihren Zupfer bestrafte Schiedsrichterin Isabelle Herrmann mit einem Strafstoß. Schneider verwandelte sicher links unten ins Eck – 0:3. Keine 60 Sekunden später brannte es erneut im Aachener Strafraum. Hahn fuhr gegen Hartel das Bein aus, Herrmann zeigte erneut auf den Punkt. Diesmal versenkte Schneider rechts oben, mit ihrem dritten Treffer stellte die Mittelfeldspielerin auf 0:4. Der Drops schien gelutscht, hätte Hartel sich nicht zu einer völlig überflüssigen Tätlichkeit hinreißen lassen. Nach der berechtigten Hinausstellung witterten die Alemanninnen wieder ein wenig Morgenluft, kamen bis zur Pause aber zu keiner echten Torgelegenheit.

Kurz nach Wiederbeginn brachte Coach Manuel Ortiz dann Laura Jünger für Sandra Joder (48.). Beinahe wäre Treffer Nummer 5 für die Gäste gefallen, aber Chantal Fuchs traf mit einem Lob über Hahn hinweg nur die Latte. In der Phase nach der Pause bewahrte Julia Hahn ihr Team mit einigen starken Paraden vor einem höheren Rückstand – die Torfrau hatte sich von ihrem Fehler in der Anfangsphase erholt und war nun beste Aachenerin. Gegen weit aufgerückte Schwarz-Gelbe hatte Hoffenheim zahlreiche Kontermöglichkeiten, die aber teils kläglich ausgelassen wurden. Bis Christine Schneider zum vierten Mal zur Tat schritt und die x-te Chance nutzte – 0:5 in der 73. Minute. Sabrina Bemmelen hatte eine gute Schusschance für Aachen, verzog jedoch um gut einen Meter. Die beste Chance für Schwarz-Gelb bot sich Ilona Sieben, die aus vier Metern Entfernung den Ball leider nicht voll traf. Zehn Minuten vor Schluss scheiterte Sabine Kuypers an Kristina Kober im TSG-Tor. In der 83. Minute markierte Savin im Nachsetzen das 0:6, nachdem Arief das Leder zunächst von der Torlinie gekratzt hatte, dann aber gegen die nachsetzende Hoffenheimerin keine Chance mehr hatte. Savin legte in der 86. Minute noch einmal nach und traf zum 0:7.

„Es war schon ein Klassenunterschied zu sehen. Hoffenheim war einfach fitter als wir“, bilanzierte Coach Manuel Ortiz. „Die Mädels waren nervös, das hat man nicht nur beim Fehler vor dem Führungstreffer gemerkt. Trotzdem war es für uns eine super Werbung und ein tolles Erlebnis. Die Spielerinnen haben schon gemerkt, wie sie von außen unterstützt wurden“, sagte Ortiz, während sich seine Spielerinnen den verdienten Applaus von den Rängen abholten.

Aachen: Hahn – Arief, Göntges (63. Dziwisch), Volmary, Schmid – Joder (48. Jünger), Podzun, Bemmelen, Kuypers – Swendrowski, Sieben (71. Keusgen)

Hoffenheim: Kober – Fuchs (79. Baumann), Schneider, Stoller, Savin, Breitner, Huenerfauth, Betz (59. Demirel), Pankratz, Hartel, Howard